KOMMENTAR: Nahversorger haben eine Chance
Die Studie der Universität für Bodenkultur bestätigt die Trends in Bezug auf die Nahversorgung, die wir seit Jahrzehnten beobachten können. Die Zahl der kleinflächigen Geschäfte ist rückläufig, der Umsatz konzentriert sich immer mehr auf Supermärkte und Diskonter. Zu einer weiteren Verschärfung der Situation führt die Digitalisierung des Handels.
Die Folge ist nicht nur eine Verschlechterung der Versorgungsqualität vor allem für die ältere Bevölkerung, sondern auch ein weiterer Verlust an sozialen Treffpunkten im ohnehin schon ausgedünnten ländlichen Raum.
Um das Überleben der Nahversorger zu sichern, kann die Politik – etwa mit Förderungen für Investitionen – die Rahmenbedingungen schaffen. Um im harten Wettbewerb zu bestehen, sind jedoch Engagement und Einfallsreichtum der Nahversorger selbst gefragt. Mit zusätzlichen Angeboten, Kundennähe, Regionalität und Saisonalität besteht die Chance, Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden.
Und natürlich muss beim Bewusstsein der Konsumenten angesetzt werden. Die Bedeutung eines Nahversorgers wird nämlich der Bevölkerung erst dann klar, wenn dieser den Ort bereits verlassen hat.
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