Kleingärten beliebt in Asten
Idylle am Stadtrand
Kleingärten sind gefragt. Erholung im Grünen – und das in unmittelbarer Nähe – davon träumen viele.
ASTEN. Schon ein flüchtiger Blick auf den Plan der Marktgemeinde zeigt: Hier gibt es vier Kleingartenanlagen, die sich rund ums Zentrum verteilen. Familien haben sich ein Idyll geschaffen, das sie gerne und häufig besuchen. Und das oft schon seit Generationen, denn Kleingärten sind ein rares Gut. Gerade junge Familien bewerben sich häufig um Parzellen und nehmen auch jahrelange Wartefristen in Kauf.
Der Weg zum Selbstversorger
„Bei uns einen Garten zu bekommen ist sehr schwierig, oft wird er von Generation zu Generation weitergegeben“, bestätigt Peter Flugseder, Obmann des Gartenvereins Gemütlichkeit und lädt in seinen Garten ein. Auf den ersten Blick scheint sich die Befangenheit eines „Nicht-Schreber-Gärtners“ zu bestätigen: Getrimmter Rasen, perfekt gestutzte Thujenhecke, Schwimmbecken, Pergola und Grill.
Aber dann packt einen der Neid. Hier wird Erholung spürbar. Spätestens der Blick auf die Hochbeete im hinteren Teil des Gartens, wo eine unglaubliche Vielfalt an Gemüsen, Kräutern und Salat wächst und gedeiht, stimmt nachdenklich.
Ein Traum wird verwirklicht, dessen Aufwand an Zeit, Liebe und Arbeit sich nur erahnen lässt. „Ja, es steckt schon einiges dahinter, und man muss ständig hinterher sein, um im Kampf gegen Schädlinge und Wetter die Nase vorn zu behalten“, erklärt Frau Flugseder, die gerade an einem der Beete arbeitet.
Aber so ganz ist die Zurückhaltung noch nicht beseitigt. Sind da nicht eine Vielzahl an Regeln und Einschränkungen vom Verein zu beachten? Pflugseder beruhigt: „Wir haben zwar eine Satzung, der sich unsere dreizehn Mitglieder verpflichtet fühlen, aber eigentlich ist uns die Gemeinschaft dabei das Wichtigste. Wie unser Name schon sagt, geht es bei uns um Gemütlichkeit.“ Seine Stellvertreterin Renate Brandstätter ergänzt: „Gerade die Kinder und Enkel fühlen sich hier sehr wohl und lernen, mit der Natur im Garten zu leben.“ Kindgerecht deshalb auch ihr Garten, wo erst kürzlich ein Ententeich aus Sicherheitsgründen einem Sandkasten für den Enkel weichen musste.
Spielgeräte und versteckte Winkel hinter dichten Büschen, ja sogar ein kleines Baumhaus gibt es hier. Welches Kinderherz schlägt da nicht höher?
Kleingärten sind rares Gut
Wer das Glück hat einen Garten zu erhaschen, für den ist das Freizeitvergnügen günstig: Schon für wenige hundert Euro im Jahr sind die meist 100 bis 300 Quadratmeter großen Grundstücke zu pachten. Dementsprechend hoch ist die Nachfrage – Wartezeiten von mehreren Jahren sind Standard, manche Kleingartenvereine nehmen Interessierte nicht mehr auf die Warteliste. Nicht verwunderlich deshalb, dass rund um die Parzelle im Grünen ein Immobilienmarkt entstanden ist, der seltsame Blüten treibt. Knappheit hat ihren Preis, und oft verlangen Vorbesitzer horrende Summen an Ablöse. So geschehen in Linz, wo für eine 12 Quadratmeter große Holzhütte eine Ablöse von 35.000 Euro (https://www.linza.at/schrebergarten-irrsinn/) verlangt wurde, wie das Linzer Stadtmagazin berichtet hat. Natürlich zuzüglich der Maklergebühr.
Wussten Sie schon
Die Geschichte der Kleingärten in Österreich begann 1904 in Purkersdorf bei Wien mit der Gründung des „Erste österreichische Naturheilverein“, der die erste österreichische Kleingartenkolonie „Heimgarten“ in Deutschwald – südlich von Wien – gründete. Der erste Linzer Kleingartenverein wurde 1919 gegründet und liegt zwischen Donauparkstadion und Linzer Eishalle. Heute gibt es in ganz Österreich Kleingartenvereine, denen etwa 41.000 Mitglieder angehören. Informationen zu Kleingartenvereinen in Asten (http://www.kleingaertnerlvooe.at/index.php/kontakt-2/20-oberoesterreichische-kleingartenvereine/11-kleingartenvereine-asten)
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