Tierwohl
Tipps, wie Haustiere heiße Sommertage gut überstehen

Freigängerkatzen sind nicht so abhängig von ihren Besitzern und suchen sich eigenständig kühle Rückzugsort unter Bäumen und Sträuchern. | Foto: Christina Gärtner
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  • Freigängerkatzen sind nicht so abhängig von ihren Besitzern und suchen sich eigenständig kühle Rückzugsort unter Bäumen und Sträuchern.
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Mehrtägige Hitzewellen mit Temperaturen über der 30-Grad-Marke sind für uns Menschen, aber auch für unsere Haustiere, eine Herausforderung.

REGION ENNS. Heiße Sommertage und -nächte sind für unsere Tiere eine Belastung und diese leiden unter der Hitze. Tiere wie Hunde, Katzen, Hamster, Hasen und Meerschweinchen können ihre Körpertemperatur nicht durchs Schwitzen regulieren, da die Tiere kaum Schweißdrüsen besitzen. In der Regel versuchen die Vierbeiner, ihren Körper selbst abzukühlen. Das Hecheln, Trinken und Aufsuchen kühler Plätze sind klare Anzeichen. Doch nicht immer ist das ausreichend. Dann sind die Besitzer gefordert, ihren Haustieren zu helfen. Besonders wichtig ist es, immer genügend kaltes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

Tiere niemals im Auto lassen

Wenn die Sonne auf das geparkte Fahrzeug brennt, können die Temperaturen innerhalb weniger Minuten gefährlich, im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich, ansteigen. Auch heuer mussten Hunde aus heißen Autos gerettet werden, weil sie dort zurückgelassen wurden. „Tiere dürfen niemals im Auto zurückgelassen werden. Auch nicht für fünf Minuten im Schatten. Ein geöffnetes Schiebedach oder das spaltbreit geöffnete Fenster reichen nicht aus“, warnt Tierarzt Ernst Wiesinger von der gleichnamigen Ennser Tierarztpraxis.

Anzeichen für einen Hitzschlag
Bei Hunden deutet ein glasiger Blick, eine tiefrote Zunge, extremes Hecheln mit gestrecktem Hals, stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Zittern, apathisches Verhalten, flache Atmung oder sogar Bewusstlosigkeit laut Leiter der Ennser Tierarztpraxis auf einen möglichen Hitzschlag hin. Bei Katzen können Unruhe, ein erhöhter Herzschlag und Temperatur Anzeichen dafür sein. Auch wenn das Tier stark hechelnd auf dem Bauch liegt müssen Maßnahmen ergriffen werden. „Die Versorgung mit kühlem Wasser, ein feuchtes Tuch auf das Tier legen, an einen kühlen, schattigen Platz bringen und den Tierarzt kontaktieren“, so Wiesinger’s Erste-Hilfe-Rat. Freigängerkatzen sind nicht so abhängig von ihren Besitzern und suchen sich eigenständig kühle Rückzugsort unter Bäumen oder auf kühlen Steinplatten. Dennoch ist auf genügend Trinkwasser zu achten. Wohnungskatzen sollte ein kühler Rückzugsort zur Verfügung stehen. Das Aufhängen feuchter Handtücher mildert die Hitze für alle, die sich in den Räumlichkeiten aufhalten. Hundebesitzer sollten die täglichen Spaziergänge in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen und schattige Parks oder Waldgebiete bevorzugen. Heißer Asphalt birgt die Gefahr von Brandblasen an den Pfoten. An unbehaarten oder zu kurz geschorenen Stellen besteht die Gefahr eines Sonnenbrandes. „Bei Hitze ist besonders auf alte oder kranke Tiere zu achten. Die Hitze kann für die Vierbeiner sehr belastend sein und es können Kreislaufprobleme auftreten“, warnt Wiesinger.

26 Grad für Hasen & Co gefährlich
Bei Käfigtieren wie Hasen, Meerschweinchen, Hamster oder Ziervögel kann bereits eine Temperatur um die 26 Grad Celsius zum Kollaps führen. Liegt ein Kleintier schnellatmend in einer Ecke des Käfigs, besteht der Verdacht auf einen Hitzschlag. „Hier sollte man sofort für einen kühlen, schattigen Platz sorgen und das Tier mit frischem, kühlem Wasser versorgen. Es kann der Körper mit einem feuchten Tuch bedeckt werden, aber niemals Wasser über das Tier geschüttet werden“, so die Erste-Hilfe-Tipps von Tierarzt Ernst Wiesinger von der gleichnamigen Ennser Tierarztpraxis. Erst wenn sich das Tier erholt hat, empfiehlt der Experte die Fahrt zum Tierarzt: „Vorher wäre das zu viel Stress.“ Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten Käfigtieren im Sommer an einem Schattenplatz ohne Zugluft stehen. Hilfreich sind auch kühle Steinplatten im Käfig oder ein feuchtes Handtuch, das über das Gehege gehängt wird. Ziervögel finden Abkühlung in kleinen Badestellen. Man kann auch vorsichtig mit Wasser aus einer Blumensprühflasche für Erfrischung sorgen. Frisches Grün, Gemüse und Obst in kleinen Portionen anzubieten gehört laut Wiesinger zu einer guten Versorgung im Sommer dazu.

Fahrt in den Urlaub
Unvermeidliche Autofahrten sollten in die kühleren Tages- und Nachtzeiten verlegt werden. Bei Transportboxen muss auf einen guten Luftaustausch geachtet werden. Auch für das Tier muss ein ausreichender Vorrat an frischem, kühlen Trinkwasser mitgeführt werden. Es empfiehlt sich auch die Mitnahme von hellen Tüchern, die im Bedarfsfall angefeuchtet und über das Tier zur Abkühlung ausgebreitet werden können. Wer diese Tipps des Ennser Tierarztes berücksichtigt und im Ernstfall schnell reagiert, unterstützt sein Tier dabei, gut und sicher durch heiße Sommertage zu kommen. „Ich wünsche Ihnen und Ihrem Liebling einen wunderschönen, gesunden Sommer“, so Ernst Wiesinger abschließend.

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