Gedenken in Enns
22.000 Juden bei Todesmärschen nach Gunskirchen getrieben

Zeitzeuge Fritz Loibl (92) aus Enns berichtete von den Todesmärschen. | Foto: Mauthausenkomitee Enns
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  • Zeitzeuge Fritz Loibl (92) aus Enns berichtete von den Todesmärschen.
  • Foto: Mauthausenkomitee Enns
  • hochgeladen von Michael Losbichler

Am Mittwoch, 20. April, fand das Gedenken an die Todesmärsche im April 1945 statt. 22.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden damals von Mauthausen und Gusen ins Vernichtungslager Gunskirchen getrieben.

ENNS, MAUTHAUSEN. „Verschwinde, sonst gehst mit!“– mit diesen Worten zeigte der Ennser Zeitzeuge Fritz Loibl, heute 92 Jahre alt, am 20. April 2022 beim Gedenkmarsch von Ennsdorf nach Enns auf den Ort, wo er als Jugendlicher Erdäpfel auf die Straße rollte, um sie den Häftlingen zu geben. Ab April 1945 wurden an die 22.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder in nur drei Tagen 55 Kilometer auf sogenannten Todesmärschen von Mauthausen/Gusen ins Vernichtungslager Gunskirchen getrieben. Ihr Weg führte dabei auch durch Enns. Ein SS-Mann vertrieb Loibl damals mit den Worten „Verschwind, sonst gehst mit!“

Auch an mutige Helfer gedacht

Beim Stiegenaufgang der Basilika Enns-St. Laurenz gedachte Gabriele Käferböck, die Vereinsobfrau des Mauthausenkomitee Enns, der 87 Opfer. Bei der Gedenktafel legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Steine mit aufgemalten Häftlingsnummern und Namen nieder. Erinnert wurde auch an den Mut von Ignaz und Barbara Friedmann. Sie retteten David Hersch vom Todesmarsch und versteckten den 1,80 Meter großen Jugendlichen, der bei seiner Flucht gerade einmal 36 Kilogramm wog, bis zur Befreiung im Mai 1945 in deren Haus in Kristein.

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Zeitzeuge Fritz Loibl (92) aus Enns berichtete von den Todesmärschen. | Foto: Mauthausenkomitee Enns
Bürgermeister Christian Deleja-Hotko sprach beim Gedenken in Enns. | Foto: Mauthausenkomitee Enns
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