Schottergrube in Enns
Asten erhebt Einspruch

Die grün markierte Fläche stellt die geplante Schottergrube auf Ennser Gemeindegebiet dar. Gegenüber, in pink, befindet sich die Kleingartensiedlung auf Astener Gemeindegebiet. Dazwischen liegt die Bundesstraße B1 und vier Gleise der Westbahnstrecke. | Foto: Land OÖ/Doris/bearbeitet von BRS
  • Die grün markierte Fläche stellt die geplante Schottergrube auf Ennser Gemeindegebiet dar. Gegenüber, in pink, befindet sich die Kleingartensiedlung auf Astener Gemeindegebiet. Dazwischen liegt die Bundesstraße B1 und vier Gleise der Westbahnstrecke.
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Trotz dem Zuspruch der Stadtgemeinde Enns sowie verschiedener positiven Gutachten für die Errichtung der Schottergrube in Enns, hat die Gemeinde Asten Einspruch erhoben. Nun wird der Fall in nächster Instanz am Verwaltungsgerichtshof weiter bearbeitet.

ASTEN. Trotz dem Zuspruch der Stadtgemeinde Enns sowie verschiedener positiven Gutachten für die Errichtung der Schottergrube in Enns, hat die Gemeinde Asten Einspruch erhoben. Der Fall wird in nächster Instanz am Verwaltungsgerichtshof bearbeitet.

,Rohstoffe regional beziehen'

„Zwölf Tonnen Schotter beträgt der Pro-Kopf-Jahresverbrauch in Österreich. 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe, wie Kies und Sand, werden jährlich in Österreich verbaut", sagt der Unternehmer Karl Schneeberger. Er versucht seit über zehn Jahren sein Projekt in Enns zu verwirklichen: Eine neue Schottergrube direkt neben seinem Kieswerk bei Asten/Fisching. „Es wird Zeit die Rohstoffe dort zu gewinnen, wo sie vorkommen.", so Schneeberger weiter. Der überwiegende Teil an Kies und Sand wird derzeit mittels LKW-Zug und Eisenbahn von den bisherigen Schotterabbauplätzen nach Linz transportiert. „Von dort kommt der Kies dann in Form von Beton zum Teil wieder zurück aufs Land. Es ergibt keinen Sinn, diesen Waren unnötige Transportwege aufzuerlegen, weder in ökologischem noch im ökonomischen Sinn", meint der Unternehmer. Derzeit gibt es nur eine Abbaustelle zwischen Linz/Ebelsberg und Enns. Der Standort von Firma Hasenöhrl befindet sich bei Kronau, knapp acht Kilometer von der geplanten Schottergrube. Das neue Projekt würde auf Ennser Gemeindegebiet liegen und an Asten angrenzen.

Asten ist dagegen

Astener Bürgermeister Karl Kollingbaum: „Wir sind der Meinung, dass die Gültigkeit dieses Gemeinderatsbeschlusses aus Enns überprüft werden muss." Kollingbaum vertrete außerdem die Bürger, deren Kleingärten in der Siedlung gegenüber des Grundstücks stehen. Dazwischen liegt die Bundesstraße B1 und vier Bahngleise. „Circa 250 Meter weiter liegt ein Gastronomiebetrieb mit Gastgarten", sagt der Bürgermeister, „für diesen wäre eine Schottergrube auch nicht förderlich." Schneeberger hat für den Standort seiner Schottergrube ein Gutachten nach dem Mineralrohstoffgesetz erstellen lassen. Die Immissionsneutralität ist gegeben und Lärm sowie Staub stellen laut zuständigen Behörden kein Problem dar. Aus Ennser Sicht spreche nichts gegen die neue Schottergrube: „Dem Projekt wurde im Gemeinderat deutlich zugestimmt. Es entstehen dadurch keine Benachteiligungen der Lebensqualität für die Ennser Bevölkerung", sagt Bürgermeister Franz Stefan Karlinger, „ich habe aber Verständnis für Asten, wenn es Benachteiligungen gäbe. Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass es auch für Asten passt."

CO2-Analysen für Projekt

Für Schneeberger ist der Einspruch nicht verständlich: „Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren mit dem Projekt und möchte, dass möglichst viele Beteiligte als Gewinner hervorgehen." Andreas Krawinkler von der Universität Wien hat eine ausführliche Analyse erstellt. Diese stellt dar, wieviel CO2 gespart werden würde, könne man den Kies direkt von der „neuen" Schottergrube zum Betonwerk bringen. Im Vergleich dazu wurden Werte zu den umliegenden, bereits bestehenden Schottergruben verwendet. Die nächstgelegene wäre von Firma Hasenöhrl 7,6 Kilometer entfernt. Der zusätzliche Weg bedeutet den 7,6-fachen Mehrausstoß von CO2.

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