Protest wegen geplanter Trasse
Bürgerplattform blockierte Kreisverkehr

- Gemeindevertreter aller Fraktionen und Anrainer aus der Ortschaft demonstrierten für die ennskanalnahe Trasse.
- Foto: BRS/Mitterbauer
- hochgeladen von Marlene Mitterbauer
Vergangenen Freitag demonstrierten rund 70 Bürger und Gemeindevertreter für eine Verkehrsentlastung in Ennsdorf.
ENNSDORF. Vergangenen Freitag stand der Verkehr auf der B123, Zufahrt zur Donaubrücke Mauthausen, für zwei Stunden praktisch still: Die Bürgerplattform Pro Ennsdorf blockierte den Kreisverkehr Windpassing, um gegen die geplante Trasse der neuen Donaubrücke Mauthausen zu demonstrieren. Trotz trübem Wetter und Regen ließen es sich die rund 70 Teilnehmer nicht nehmen, für eine alternative Trassenführung entlang des Ennskanals nach Rems zu kämpfen. Erneut wurden die zahlreichen Kritikpunkte gegen den geplanten Ausbau der Umfahrungsstraße Pyburg-Windpassing – und die daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die Region – aufgezählt.
„Undurchdachte Maßnahmen“
Bei der jetzt geplanten Variante 12 soll die rund drei Jahre alte Ortsumfahrung Pyburg-Windpassing samt Kreisverkehr abgerissen und durch eine vierspurige Straße mit Ampelregelung ersetzt werden. „Das sind undurchdachte Maßnahmen, die von politischer Unvernunft geprägt sind“, kritisiert Bürgerplattform-Sprecher Herbert Pühringer. Und drohte: „Wenn wir nicht bald mit dem Land NÖ zu einer Lösung kommen, werden wir uns noch öfter hier treffen müssen.“ Kein gutes Haar ließ er an dem nö. Landesrat für Mobilität: „Wenn er diese Variante zulässt, dann heißt er für mich in Zukunft Staulandesrat.“ Stau durch die geplante Trasse fürchten auch die Unternehmen im Industriegebiet Ennshafen, mit denen Pühringer ein Gespräch hatte. „Wir werden für das geplante Projekt bald eine zweite Meinung haben, denn die Unternehmer wollen auf ihre Kosten ein Gegengutachten einbringen und einen unabhängigen gerichtlich beeideten Sachverständiger für Verkehr beauftragen“, so Pühringer.
Kritik an „Husch-Pfusch-Lösung“
Bürgermeister Daniel Lachmayr kritisierte vor allem die schnelle „Husch-Pfusch-Lösung“ des Landes Niederösterreich im Bezug auf die neue Donaubrücke und fühlt sich übergangen, weil die Gemeinde Ennsdorf von Anfang an nicht in die Planung miteinbezogen wurde. Es brauche „mehr Transparenz seitens des Landes NÖ und endlich ein Gespräch mit dem zuständigen Landesrat, der diese Entscheidung zu verantworten hat.“ Weiters beanstandete er, dass die St. Valentiner Umfahrung Langenhart/Herzograd nicht in der Planung berücksichtigt wurde. „Im Sinne eines zukunftsfähigen Gesamtkonzeptes erwartet man sich schon, dass die Umfahrung Teil des Projektes wird. Immerhin würde diese Umfahrung eine wesentliche Entlastung für St. Valentin und den Ortskern Ennsdorf bringen“, so der Ortschef.
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