30 Jahre danach...
Das Waldsterben - Klimalüge oder Realität?

Aufnahme aus dem Jahr 1990 im Erzgebirge. Der Wald war hier zur Gänze abgestorben.
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  • Aufnahme aus dem Jahr 1990 im Erzgebirge. Der Wald war hier zur Gänze abgestorben.
  • hochgeladen von Wolfgang Simlinger

In der aktuellen Klimadebatte entdeckte ich im Internet einige Postings, in denen Leute Umweltschäden anzweifeln.

Zitat: "Nehmen wir das Ozonloch: Alle haben einen neuen Kühlschrank gekauft - es ist weg! Dann der saure Regen: alle kauften neue Autos -wer hört heute noch was vom Thema Waldsterben"

Ich gehe mal davon aus, dass viele mit solchen Meldungen einfach nur provozieren wollen, sogenannte Trolle sind. Denn solche Aussagen zeugen davon, dass man sich nicht wirklich mit der Materie beschäftigt. Gut - das Ozonloch sieht man nicht, aber es ist messbar. Die Ausdünnung der Ozonschicht an den Polen ist nach wie vor vorhanden und messbar. In den letzten Jahren zeichnete sich ein leichter Trend ab, der auf einen Entspannung der Situation schließen lässt - mehr nicht.

Anders sieht es bei den Waldschäden aus: das unten gezeigte Bild nahm ich 1990 im Erzgebirge auf.

Aufgrund von Nahemissionen und einer extremen Wetterlage war in diesem Bereich der Wald zur Gänze abgestorben. Bilder wie dieses gingen damals um die Welt und bewirkten eine Umdenken in der Politik. Mittlerweile gibt es dort wieder Wald, aber nur, weil mit viel Aufwand dagegen gesteuert wurde. In den Kohlekraftwerken wurden Filteranlagen eingebaut, einige Kraftwerke wurden stillgelegt. Mit viel Aufwand wurde im Erzgebirge wieder aufgeforstet, der Boden wurde mit Kalk behandelt, um einer Übersäuerung entgegenzuwirken, ein Aufforstungsprogramm mit sogenannten „rauchharten“ Baumarten, wie Blau- und Omorikafichten, Murraykiefern oder Lärchen wurde gestartet. Hätte man diesen Aufwand nicht betrieben, stünde dort heute kein einziger Baum.

Dass heute im Erzgebirge wieder Bäume stehen, bedeutet aber noch lange nicht, dass das "Waldsterben" vorbei ist. Jeder, der daran Zweifel hegt, braucht nur in den Wald gehen. Der Borkenkäfer hat im letzten Jahr tausende Hektar Wald geschädigt und vielerorts sieht es in den Wäldern genauso aus, wie vor 30 Jahren im Erzgebirge. Man kann es sich nun einfach machen und die Schäden durch den Borkenkäfer einzig und allein einer fälschlich betriebenen Forstwirtschaft ("Fichtenmonokulturen") zuschreiben. Tatsache ist aber, dass die Ursache für die Ausbreitung der Borkenkäfer im Klimawandel liegt. Heisse und trockene Jahre wie wir sie regelmässig vorfinden, begünstigen den Borkenkäferflug. Zusätzlich kommen noch Probleme mit Windwurfschäden dazu, die eine weitere Ausbreitung der Borkenkäfer fördern.

Aber nicht nur der Fichtenborkenkäfer treibt sein Unwesen in den Wäldern: in viele Auwäldern sieht es derzeit so aus (Bild unten):

Die Wurzelfäule der Eschen ist speziell in den Auwäldern ein grosses Problem. Der Mikropilz Hymenoscyphus fraxineus, das Eschen-Stengelbecherchen verursacht einserseits das bekannte Ast- und Triebsterben in der Krone, andererseits aber auch basale Nekrosen am Stamm. Diese können durch sogenannte Folgepilze besiedelt werden, die teilweise durch rasch fortschreitende Wurzelfäule die Eschen zu Fall bringen.

Neben Esche und Fichte sind zahlreiche andere Baumarten durch den Klimawandel beeinträchtigt und es ist anzunehmen, dass in den kommenden Jahren noch grosse Herausforderungen auf die Land- und Forstwirtschaft zukommen werden.

Gehen wir aber noch mal zurück auf unser Eingangszitat: im Zuge vom Umweltdebatten tauchen immer wieder Meldungen auf, in denen Leute Umweltschäden leugnen oder in Frage stellen. Der Grund liegt sicher nicht nur in einem mangelnden Wissen und Verständnis, sondern auch in einer Angst. Diese Leute haben Angst, aber nicht davor, dass die Umwelt geschädigt werden könne. Sie haben Angst, dass die dadurch hevorgerufenen Umweltdebatte ihr Leben beeinflusst: dass der Sprit plötzlich teurer werden könnte, dass sie ihren Urlaub aus Kostengründen nicht mehr in Dubai verbringen können, dass es plötzlich keine T-Shirts um ein paar Euro zu kaufen gibt - und dass man ihnen vielleicht sogar den Parkplatz vor der Haustüre nimmt.

Aufnahme aus dem Jahr 1990 im Erzgebirge. Der Wald war hier zur Gänze abgestorben.
Aktuelle Aufnahme aus den Donauauen: ein Grossteil der Eschen ist hier aubgestorben und aufgrund von Wurzelfäule fallen die Stämme ohne Fremdeinwirkung um.
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Foto: IV
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