St. Valentin
Durch Eigenvorsorge bei Hochwasser besser geschützt

Nach den Hochwasser- und Unwetter-Einsätzen in der Region St. Valentin gibt die Freiwillige Feuerwehr Tipps, wie man sich auf das nächste Wetterereignis vorbereiten kann. | Foto: Wolfgang Zarl
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Nach den Hochwasser- und Unwetter-Einsätzen in der Region St. Valentin gibt die Freiwillige Feuerwehr Tipps, wie man sich auf das nächste Wetterereignis vorbereiten kann.
 
ST. VALENTIN. Die Einsatzstatistik der Feuerwehren zeigt laut Stefan Schaub, Experte vom Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten, dass Überflutungen durch Starkregenereignisse immer häufiger werden. „Oft sind Objekte und Bereiche betroffen, die bisher nicht offensichtlich als gefährdet beurteilt wurden. Kleinere Gewässer können zum Beispiel durch Verklausungen* nicht mehr abfließen und suchen sich einen völlig neuen Weg durch eine Siedlung. Oder es kommt zu Wassereintritt in Kellner durch Rückstau aus einem überlasteten Kanalsystem.“

Keine Prognose lokaler Unwetter
Im Gegensatz zu den Überflutungsbereichen von größeren Flüssen, wo anhand der Niederschlagsmenge und Pegelmessungen gute Prognosen getroffen werden können, ist das bei lokalen Unwettern schwierig. Hier bleibt meist nur wenig Zeit, um Maßnahmen zu treffen oder sich in Sicherheit zu bringen. Besonders in Bereichen, wo wirksame Hochwasserschutzbauten fehlen, ist die Eigenvorsorge daher besonders wichtig. Nur wer über die möglichen Schwachstellen an seinem Grundstück und Gebäude Bescheid weiß, kann entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen.

Bauliche Schutzmaßnahmen
Mit den folgenden Fragen kann jeder Hausbesitzer für sich abfragen, wie gut das Eigenheim im Fall der Fälle baulich geschützt ist: 

  • - Kann Wasser von einer abschüssigen Straße oder einem Hang in das Haus eindringen?
  • - Wo liegt die Rückstauebene (meistens Straßenniveau) des Kanalsystems?
  • - Wurde eine Rückstauklappe oder eine Hebeanlage eingebaut?
  • - Wann wurde die Rückstausicherung das letzte Mal gewartet?
  • - Sind Lichtschächte oder Kellerfenster wirksam vor Wassereintritt geschützt?
  • - Sind Rigole und Sickerschächte noch frei und aufnahmefähig zur Versickerung der anfallenden Wassermengen?
  • - Kann aufgestautes Wasser (Grund oder Regenwasser) von außen durch Öffnungen wie Leerverrohrungen etc. in den Keller eindringen?
  • - Ist der Heizöltank gegen Aufschwimmen gesichert?
  • - Sind Sandsäcke vorhanden?

Weitere Tipps für den Akutfall
Wenn die Gefahr eines Hochwassers besteht, sollte man auf jeden Fall die persönlichen Sachen wie Dokumente, Sparbücher, Foto oder Familienalben – sprich alles, was nicht ersetzt werden kann – rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wenn Zeit bleibt können Möbel oder Elektrogeräte in eine erhöhte Position oder ein Stockwerk höher gebracht werden. Gegen das Eindringen von Wasser sollen Barrieren errichtet und Abflüsse verschlossen werden. Laut Stefan Schaub sollte man auch daran denken, im Anlassfall die Haupthähne für Gas, Wasser, Heizöl oder Strom abzuschalten. "Informieren Sie sich laufend über die aktuelle Lage, beachten Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte. Bereiten Sie sich auf plötzliche Sturmfluten vor und suchen Sie, wenn möglich, sofort die oberen Stockwerke auf", so Schaub. Er rät zudem, das Auto vollzutanken, aber keinesfalls durch überflutetes Gebiet zu fahren und sagt: "Unterschätzen Sie niemals die Kraft von Wasser." Für weitere Unterstützung kann man sich jederzeit an die örtliche Feuerwehr wenden oder den ausführlichen Leitfaden des Bundesministeriums für Regionen und Tourismus herunterladen.

*Unter Verklausung wird der teilweise oder vollständige Verschluss eines Fließgewässerquerschnittes durch angeschwemmtes Treibgut oder Totholz verstanden.

Nach den Hochwasser- und Unwetter-Einsätzen in der Region St. Valentin gibt die Freiwillige Feuerwehr Tipps, wie man sich auf das nächste Wetterereignis vorbereiten kann. | Foto: Wolfgang Zarl
Die Prognose von lokalen Unwettern ist im Gegensatz zu den Überflutungsbereichen von größeren Flüssen schwierig.  | Foto: Wolfgang Zarl
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