Naarn
Erstmals Römerlager im Mühlviertel entdeckt

die drei Experten und Bürgermeister Rudolf Divinzenz.
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  • die drei Experten und Bürgermeister Rudolf Divinzenz.
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Archäologen entdeckten neue Römerlager im Mündungsgebiet von Aist und Enns.Drei Lager in Au/Donau (Naarn) gefunden.

NAARN, ST. PANTALEON (eg). Zum ersten Mal wurden vergangene Woche die neu entdeckten Römerlager im Festsaal der Musikschule St. Pantaleon-Erla präsentiert. Nicht nur die anwesenden Experten und Vortragenden – Stefan Traxler vom oberösterreichischen Landesmuseum, Helga Sedlmayer vom österreichischen Archäologischen Institut und Gerald Grabherr von der Universität Innsbruck – sondern auch Bürgermeister Rudolf Divinzenz waren überwältigt ob des großen Andrangs bei der Präsentation. Besucher von Grein bis Linz und natürlich aus Enns und aus der gesamten betroffenen Umgebung sprengten beinahe die Kapazität des Festsaales.

Drei Römerlager in Au/Donau

„Die Archäologen entdeckten sowohl ein Römerkastell in Stein bei St. Pantaleon, als auch drei Feldlager im Aisttal, konkret in der Ortschaft Obersebern (Au/Donau) in der Gemeinde Naarn. Und das sind die ersten römischen Spuren, die in Oberösterreich nördlich der Donau gefunden wurden“, erklärte Stefan Traxler die sensationellen Neuigkeiten. In den vergangenen dreißig Jahren gab es immer wieder Funde aus der Römerzeit. Das weckte auch das Interesse des Vereines ArchaeoPublica. In diesem Verein arbeiten archäologische Profis und Hobby-Forscher eng zusammen.

Drohne entdeckte Mauerreste

Im Sommer 2017 ließ der Vereinspräsident Gerald Grabherr, Archäologie-Professor an der Uni Innsbruck, eine Drohne über dem Gebiet kreisen. Deutlich zeichneten sich auf den Bildern lineare Strukturen ab. „Wir haben ein neues Limes-Kastell in Stein gefunden“, berichtete der Uni-Professor hocherfreut. 2017 und 2018 wurde dann das Gebiet vom Boden aus untersucht und Mauerreste entdeckt. So konnten die erhaltenen Umrisse des Kastells am Computer rekonstruiert werden. Das ca. zwei Hektar große Kastell mit angeschlossener Zivilsiedlung beherbergte rund 500 Soldaten und wurde 180 n. Chr. vermutlich nach einem feindlichen Angriff aufgegeben.

Grabungsarbeiten werden fortgesetzt

Die ersten römischen Truppen waren also schon um 65 n. Chr. am Südufer der Donau präsent. Im Zuge der Landesausstellung 2018 in Enns befasste sich auch das Österreichische Archäologische Institut intensiv mit dieser Region. Der Archäologe Stefan Groh entdeckte kurze Zeit nach dem Fund in Stein drei römische Feldlager nördlich der Donau in Obersebern, einem Ortsteil der Gemeinde Naarn. „Es ist dies der erste Nachweis römischer Militärpräsenz im Mühlviertel und für uns Grund genug, die Arbeiten vom Aisttal bis Südböhmen fortzusetzen“, so Helga Sedlmayer.

die drei Experten und Bürgermeister Rudolf Divinzenz.
von li.: Helga Sedlmayer vom Österreichischen Archäologischen Institut, Gerald Grabherr vom Verein ArchaeoPublica und Uni-Professor in Innsbruck, hinten: Stefan Traxler vom OÖ Landesmuseum und ArchaeoPublica.
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