Nach extremen Unwettern
Feuerwehrler aus Region Enns halfen in Belgien mit
Fünf Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk Amstetten sind am Freitag früh mit insgesamt 120 niederösterreichischen Einsatzkräften der Feuerwehren in Belgien eingetroffen, um die lokalen Feuerwehren bei der Hochwasserkatastrophe zu unterstützen.
REGION ENNS, BELGIEN. „Ihr Ziel war die Region rund um die Stadt Lüttich, genauer gesagt die Stadt Pepinster“, berichten Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber und sein Stellvertreter Josef Fuchsberger aus Ernsthofen. Weiters waren aus dem Bezirk Amstetten Thomas Gunsch vom Katastrophenhilfsdienst von der FF Weistrach und die beiden Zillenfahrer Florian Wolfslehner und Andreas Koppler, beide von der Feuerwehr St. Valentin, vor Ort. Katzengruber und Fuchsberger waren betroffen vom Ausmaß der Zerstörungen. Gleichzeitig sind sie dankbar, dass die Feuerwehr helfen kann. Sie verweisen auch auf die schnelle Einsatzbereitschaft: „Innerhalb weniger Stunden konnten wir Niederösterreicher ein routiniertes und professionelles Team aufstellen..“
12-stündige Fahrt nach Theux
Teils eingestürzte oder schwer beschädigte Häuser, in den Fluten versunkene Autos, eine zerstörte Infrastruktur und viel menschliches Leid wartete nach der 12-stündigen Fahrt am Freitag auf die niederösterreichischen Helfer. Im Katastrophengebiet angekommen, suchten die Einsatzkräfte im Hochwasserchaos nach Überlebenden.
Kein Bewohner von Theux, einer Stadt mit etwa 12.000 Einwohnern, könne sich an eine derartige Flutkatastrophe erinnern. Innerhalb kurzer Zeit erreichte der Bach „Hoegner" einen noch nie erreichten Rekordpegel und entwickelte sich zu einem reißenden Fluss. Das Wasser stand in der Stadt teilweise bis zu 2,5 Meter hoch. Die Strömungsgeschwindigkeit war so enorm, dass Autos wie Zündholzschachteln wegschwemmt und ein Großteil aller Gebäude massiv beschädigt wurden.
Suche nach verschütteten Personen
Die örtliche Einsatzleitung befürchtete, dass in den teilweise bereits eingestürzten Objekten noch Personen verschüttet sein könnten. Die Feuerwehrkräfte aus Niederösterreich waren aus diesem Grund damit beschäftigt, mögliche Opfer zu finden. Gleichzeitig mussten sie alle Autowracks durchsuchen, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass noch Menschen in den Fahrzeugen eingeschlossen waren.
Abreise am Samstag
Nachdem der Wasserspiegel des „Hoegners“ wieder gesunken war, offenbarte sich das gesamte Ausmaß der Hochwasserkatastrophe. "Ein Großteil der Wohnhäuser ist völlig verwüstet, viele Familien haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren", so Fuchsberger. Der Hilfseinsatz habe zu rührenden Sympathiekundgebungen geführt. Viele Menschen sind den Einsatzkräften um den Hals gefallen und haben sich für die rasche Hilfe aus Niederösterreich bedankt. Katzengruber und Fuchsberger erzählen, dass sich die Menschen von Pepinster als sehr dankbar zeigten. Aufgrund des schnell gesunkenen Hochwasserpegels beendeten alle sechs beteiligten Hilfskräfte am Samstag.
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