Jugend am Land hält Tradition aufrecht

Die Mitglieder der Landjugend St. Marien beim Aufstellen eines Maibaums. | Foto: privat
  • Die Mitglieder der Landjugend St. Marien beim Aufstellen eines Maibaums.
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Im ganzen Bezirk stellt um den 1. Mai jede Gemeinde zumindest einen Maibaum auf. Dieser gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und Lebensfreude. Das Aufstellen des Baums muss von den Helfern händisch erfolgen. Technische Hilfsmittel wie ein Kran sind beim Aufstellen sind nicht erlaubt. "Viele Traditionen und Bräuche geraten in der Gesellschaft in Vergessenheit. Für uns als Landjugend im Bezirk ist das Aufstellen des Maibaums, das Kraxeln auf den Baum und der Diebstahl dieses Symbols eine gelebte Tradition und Brauchtumspflege", erklärt die Obfrau der Landjugend Linz-Land, Christina Ripota.

Die beliebteste Tradition ist der Diebstahl eines Maibaums. Dabei gibt es aber von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Regeln zum Diebstahl eines Baums. Werden diese nicht beachtet, wird der Diebstahl nicht anerkannt, und es gibt keine Auslöse. "Von unseren neun Ortsgruppen im Bezirk sind vier davon jedes Jahr sehr aktiv bei dieser Brauchtumspflege. Die Landjugend in der Gemeinde St. Marien hat zum Beispiel im vorigen Jahr sieben Maibäume aus der Umgebung 'erobert'. Zusätzlich beteiligen sich viele unserer Mitglieder zusammen mit anderen Vereinen – Freiwillige Feuerwehr, Ortsbauernschaft und Trachtenvereine – beim Aufstellen und Bewachen des Baums. Ohne selbst einen eigenen Baum rund um den 1. Mai aufgestellt zu haben, darf man keinen anderen Maibaum stehlen gehen. Einige von unseren Mitgliedern nehmen sich sogar um den 1. Mai ein paar Tage Urlaub, um diese Aktionen professionell angehen zu können", so Ripota.

Landkarte des Regelwerks
Darf bereits der liegende Baum gestohlen werden oder nur der stehende? Ab wann ist es erlaubt, den Maibaum zu stellen? Das gesamte Regelwerk rund um das Stehlen eines Maibaums in ganz Oberösterreich zusammenzufassen machte sich die Landjugend zur Aufgabe.

Dies geschah mit einer landesweiten Umfrage im April 2013. Mit Unterstützung des Landes Oberösterreich wurden die Ergebnisse dann ausgewertet. So entstand eine GPS-gestützte Maibaumlandkarte, in der die Aufstellungsorte mit ihren Koordinaten sowie alle wesentlichen Regeln für den Diebstahl des jeweiligen Maibaums verzeichnet sind.

Aktuell sind schon mehr als 100 Maibäume auf dieser Karte genauestens erfasst und seit dem Erscheinen der Landkarte gab es bereits 35.000 Zugriffe. Neben dem Überblick des Regelwerks für die Diebe sollen durch diese Karte vorsorglich unnötige Streitigkeiten vermieden werden können. Für die innovative Idee, Brauchtum und Technik zu vereinen, wurde die Landjugend vom Land Oberösterreich mit dem OÖ Volkskulturpreis ausgezeichnet.

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