Karl Hasenöhrl: "Werden gegen diese Willkür ankämpfen"
Das Gatterverbot in Niederösterreich bedeutet den Totalabschuss von mehr als 50.000 Tieren.
BEZIRK. Nachdenklich zeigt sich Karl Hasenöhrl über das angestrebte Aus der Gatterjagd in Niederösterreich. Der St. Pantaleoner ist Obmann der Interessengruppe "umfriedete Eigenjagden – Initative Wildgerecht". Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) hatte am 16. Mai das Verbot angekündigt. Ab 2029 sollen in Niederösterreich keine Gatterjagden mehr erlaubt sein. Betroffen sind 71 Jagdgatter. Der Verein VGT, kurz für „Verein gegen Tierfabriken“, kämpfte seit Jahren gegen die Gatterjagden. „Als Obmann und Sprecher der Interessengruppe war es immer unser Ziel, die Bevölkerung umfassend zu informieren und die öffentliche Diskussion zu versachlichen", so Hasenöhrl. Der VGT lebe nur von der Unwissenheit. "Hier wird mit Klischees und Tiermitleid versucht, Geld zu verdienen." Artgerechte Tierhaltung, optimale Wilddichte, eine ausgewogene Alters- und Sozialstruktur machen umfriedete Eigenjagdgebiete zu optimalen Biotopen für Wildtiere. Ein funktionierendes Ökosystem außerhalb von Gattern aufrechtzuerhalten, werde durch zahlreiche Faktoren schwieriger. Auch der Naturschutz stellt mit den Ansiedlungen von Biber, Wolf und Co. dieses System vor Probleme. "Wir sehen uns dem Ziel einer vorbildlichen, waidmännisch und ethisch einwandfreien Bewirtschaftung von umfriedeten Eigenjagdgebieten verpflichtet. Unsere Hoffungen liegen jetzt auch beim niederösterreichischen Landesjagdverband.“
Der nö. Landesjagdverband forderte in einer Stellungnahme die Einbindung der Jägerschaft bei der neuerlichen Gesetzesnovelle. Niederösterreich hat in den vergangenen Jahren das Jagdrecht sukzessiv verschärft. Umfriedete Eigenjagdgebiete unterliegen äußerst strengen und umfassenden Kontrollen. Für die Mitglieder der Initiative Wildgerecht ist es selbstverständlich, dass diese behördlichen Vorgaben des Landesjagdgesetzes eingehalten werden. „Es geht also nicht nur um Eigentums- und Investitionsschutz, sondern vor allem um Vertrauensschutz. Wir werden jedenfalls gegen diese Willkür ankämpfen“, resümiert Hasenöhrl.
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