Modernes Abschiednehmen
Moderne Bestattung in Enns

Der Sarg ist noch immer der „Klassiker".  | Foto: Fotolia/Kzenon
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  • Der Sarg ist noch immer der „Klassiker".
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ENNS (milo). „Der Trend geht eindeutig in Richtung Urne", so Bestatterin Gabriele Brixner aus Enns. Seit knapp 20 Jahren leitet sie das Familienunternehmen. „Meine Eltern und auch schon mein Großvater waren Bestatter. Wir blicken also auf Generationen von Bestattern zurück", erzählt sie.

Trauer und Abschied

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, steht die Frage nach dem geeigneten Abschied sofort im Raum. Bestattungen sind sehr individuell und die Bestatter begleiten und unterstützen die Hinterbliebenen in allen Bereichen. Die Information über die verschiedenen Bestattungsarten ist nur ein kleiner Teil der gesamten Arbeit rund um einen Todesfall. Die Trauerarbeit ist zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Tätigkeiten von Bestattern geworden. „Gemeinsame Gespräche mit ausgebildeten Trauerberatern sorgen für die notwendige seelische Unterstützung der Nahestehenden“, so Brixner. Für die Trauerfeier selbst werden Musikwünsche berücksichtigt, Parten und Gedenkbilder gestaltet, Trauerredner engagiert und die Trauerreden seien auch in verschiedenen Sprachen möglich. Moderne Bestatter müssen vielseitig sein. „Die Gebote und Richtlinien aller Religionen sollen berücksichtigt werden“, sagt die Ennser Bestatterin. In vielen Fällen arbeitet das Bestattungsunternehmen mit den Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammen. Der Abschied soll möglichst respektvoll und würdevoll erfolgen. Früher war die Beerdigung ganz in Schwarz ein Muss. Heute stehen einem viele Möglichkeiten offen. „Wie in Spanien üblich gibt es auch hierzulande Trauerfeiern ganz in Weiß“, fügt Brixner hinzu.

Eins mit der Natur sein

Die Gesellschaft verändere sich ständig und so auch das Abschied nehmen. Deshalb bietet das Ennser Unternehmen sogar Seebestattungen an. „Vor zwei Jahren haben wir eine Urne in den Gewässern der Adria vor der Insel Krk beigesetzt." Diese vergänglichen Urnen lösen sich nach gewisser Zeit vollständig auf. Auch an der Nordsee, im Mittelmeer und in der Karibik sind derzeit Seebestattungen möglich. Bei der „Baumbestattung" wird der Verstorbene zu Füßen eines Baumes bestattet. Mittlerweile gibt es auch eigene Bestattungswälder. Immer beliebter wird auch die Produktion eines Erinnerungsedelsteins aus einem Teil der Asche. Daraus werden Anhänger, Ringe oder anderer Schmuck gefertigt.

Urne – ein vielfältiges Gefäß

Größter Trend sind jedoch die Urnen. Sie werden aus verschiedensten Materialien hergestellt. So gibt es sie aus Glas, Holz, Sand und vielen weiteren Stoffen. Außerdem unterscheiden sie sich auch in der Form – Fußball, Herz, Tropfen und einige andere Varianten existieren. Bei den zahlreichen Bestattungsmöglichkeiten muss ein Bestatter für seinen Beruf gemacht sein. „Mir ist es wichtig, meine Arbeiten zuverlässig, qualitativ hochwertig, achtsam und von Respekt geprägt zu erledigen", sagt Brixner.

Bestattungsarten im Überblick

• Donaubestattung: Eine spezielle Urne wird in der Donau beigesetzt und löst sich über gewisse Zeit auf.

• Baumbestattung: Unter einem Baum im Wald oder im „Bestattungswald" wird die Totenasche beigesetzt.

• Weltraumbestattung: Ein Teil der Asche wird mit der Rakete in den Weltraum gebracht. „Mondbestattungen“ kosten circa 10.000 Euro.

• Diamantbestattung: Ein Teil der Asche wird zu einem Edelstein. Daraus werden Erinnerungsstücke gefertigt.

• Bestattung zu Hause:
Mit der Genehmigung des Bürgermeisters ist die Bestattung zu Hause möglich.

• Urnenwand:
Zum Beispiel in Enns. Die Asche wird in der Urnenwand am Friedhof beigesetzt.

Der Sarg ist noch immer der „Klassiker".  | Foto: Fotolia/Kzenon
Gabriele Brixner verfügt über einige Urnenmodelle.  | Foto: Bestattung Brixner
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