Gibt es wirklich so viele Schlangen?
Schlangeninvasion - oder Einbildung?

Äskulapnatter (Zamenis longissimus): Die Äskulapnatter ist die grösste einheimische Schlange. Sie wird in Ausnahmefällen bis zu 2m lang, die meisten Äskulapnattern werden aber nicht länger als 1,5m. Die wärmeliebende Schlange kann gut klettern und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch von anderen Kleinsäugern. Aus diesem Grund kommt sie auch häufig in der Nähe von Bauernhäusern, bei Holzlagerplätzen und Komposthaufen vor. Manchmal dringt sie auch in Schuppen oder Gartenhäuschen ein. Die Äskulapnattern sind ungiftig, beissen aber zu, wenn man sie fängt oder reizt. Bevor sie zubeissen geben sie ein schnarrendes Geräusch ab, indem sie die Bauchschuppen aneinander reiben. Während die erwachsenen Äskulapnattern eher einfärbig oliv, braun oder schwarz sind, weisen die Jungtiere eine typische Zeichnung auf.
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  • Äskulapnatter (Zamenis longissimus): Die Äskulapnatter ist die grösste einheimische Schlange. Sie wird in Ausnahmefällen bis zu 2m lang, die meisten Äskulapnattern werden aber nicht länger als 1,5m. Die wärmeliebende Schlange kann gut klettern und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch von anderen Kleinsäugern. Aus diesem Grund kommt sie auch häufig in der Nähe von Bauernhäusern, bei Holzlagerplätzen und Komposthaufen vor. Manchmal dringt sie auch in Schuppen oder Gartenhäuschen ein. Die Äskulapnattern sind ungiftig, beissen aber zu, wenn man sie fängt oder reizt. Bevor sie zubeissen geben sie ein schnarrendes Geräusch ab, indem sie die Bauchschuppen aneinander reiben. Während die erwachsenen Äskulapnattern eher einfärbig oliv, braun oder schwarz sind, weisen die Jungtiere eine typische Zeichnung auf.
  • hochgeladen von Wolfgang Simlinger

Ein paar Sonnentage  - und die sozialen Netzwerke sind voll. Mit Bildern von Ausflügen, Grillabenden, sportlichen Aktivitäten - und auch mit Fotos von diversen Tieren, die man bei den Ausflügen zu Gesicht bekommt. Schlangen scheinen hier als Motive immer wieder begehrt zu sein - und erregen hohe Aufmerksamkeit. Kaum ein Tag vergeht, wo nicht irgendein Schlangenfoto oder -video durch die sozialen Medien geistert und die Kommentarzeilen darunter nicht enden wollen. "iiih" - "gefährlich" -"giftig"...schnell wird das Bild von einer Schlange zum "Gruselbild", maßlose Übertreibungen folgen. Von drei Meter langen Schlangen ist die Rede, von Schlangen, die nachts durch Fenster klettern und die Bewohner im Schlaf überraschen. Jägerlatein ist harmlos dagegen.

Die Realität sieht anders aus: zumindest im österreichischen Donauraum braucht man keine Angst vor Giftschlangen zu haben. Es kommen hier ausschliesslich vier ungiftige Schlangenarten vor: die Äskulapnatter, die Ringelnatter, die Glatt- oder Schlingnatter und an einigen Stellen auch die sehr seltene Würfelnatter. Alle diese Schlangen sind harmlos, scheu und meiden den Kontakt zum Menschen. Einzig und allein die Äskulapnatter beisst manchmal zu, wenn sie in die Enge getrieben oder gefangen wird. Aber auch ihr Biss ist ungiftig und bereits ein normaler Gartenhandschuh schützt vor Verletzungen.

Aber Schlangen erregen immer wieder die Aufmerksamkeit. Das Handy und die sozialen Medien tragen viel dazu bei. Das Foto einer Schlange ist nun mal interessanter als ein Blumenbild oder das Bild eines Käfers.
Der Schein trügt allerdings: genauso wie alle anderen Reptilien- und Amphibienarten zählen die Schlangen zu den gefährdeten Tierarten. Schlangen brauchen gut strukturierte Lebensräume mit Sonnenplätzen und Versteckmöglichkeiten. Auch ein ausreichendes Nahrungsangebot muss vorhanden sein. Intensive Agrarnutzung, Zerteilung des Lebensraumes durch Strassen und Siedlungsflächen hat dazu geführt, dass die Schlangen immer weniger wurden und manche Arten bereits ausgestorben sind. Dass eine Schlange dann plötzlich in einem naturnahen Garten auftaucht, liegt in erster Linie daran, dass der Lebensraum rundherum bereits zerstört wurde.

Die vier im Donauraum vorkommenden Schlangenarten sind schnell vorgestellt:


Ringelnatter (Natrix natrix): Die Ringelnatter ist die weitaus häufigste Schlange im Enns-Donau-Winkel. Ca. 8 von 10 Sichtungen sind Ringelnattern. Die Schlange wird bei uns ca. 1m lang (Exemplare bis 1,5m kommen gelegentlich vor, sind aber äusserst selten). Sie lebt bevorzugt an oder in der Nähe von Gewässern und ernährt sich von Amphibien und kleinen Fischen. An sonnigen Tagen sonnen sich die Schlangen gerne auf Ästen oder Steinen und ergreifen rasch die Flucht, sobald sich ein Mensch oder ein grösseres Haustier nähert. Wird die Ringelnatter gefangen oder in die Enge getrieben, verströmt die Schlange ein übelriechendes Sekret. Bisse durch Ringelnattern sind extrem selten, die Schlange stößt meistens geschlossenem Maul zu, ohne zu beissen. Sie kommt häufig in den Enns- und Donauauen, aber auch an Schwimmteichen und Gartenbiotopen vor.

Äskulapnatter (Zamenis longissimus): Die Äskulapnatter ist die grösste einheimische Schlange. Sie wird in Ausnahmefällen bis zu 2m lang, die meisten Äskulapnattern werden aber nicht länger als 1,5m. Die wärmeliebende Schlange kann gut klettern und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch von anderen Kleinsäugern. Aus diesem Grund kommt sie auch häufig in der Nähe von Bauernhäusern, bei Holzlagerplätzen und Komposthaufen vor. Manchmal dringt sie auch in Schuppen oder Gartenhäuschen ein. Die Äskulapnattern sind ungiftig, beissen aber zu, wenn man sie fängt oder reizt. Bevor sie zubeissen geben sie ein schnarrendes Geräusch ab, indem sie die Bauchschuppen aneinander reiben. Während die erwachsenen Äskulapnattern eher einfärbig oliv, braun oder schwarz sind, weisen die Jungtiere eine typische Zeichnung auf.

Glatt- oder Schlingnatter (Coronella austriaca): diese Schlange ist bei uns ungefähr gleich häufig wie die Äskulappnatter, lebt aber eher verborgen. Man kann die Schlingnattern auch an bewölkten Tagen finden. Die Schlingnatter wird maximal 80cm lang, ist in der Regel braun gefärbt mit einem dunklerem Muster auf dem Rücken. Aufgrund dieses Musters wird sie oft mit der Kreuzotter verwechselt. Fast alle „Kreuzotternfunde“ im Donauraum entpuppen sich als harmlose Schlingnattern. Die Schlingnatter ernährt sich hauptsächlich von Eidechsen und ist auch gerne an Plätzen anzutreffen, an denen Eidechsen leben.

Würfelnatter (Natrix tessellata): die Würfelnatter ist noch mehr ans Wasser gebunden als die Ringelnatter, ein Vorkommen im Enns-Donau-Winkel ist aber nicht gesichert. Wohl gibt es immer wieder dokumentierte Fundmeldungen in der Nähe, so z.B. um Pleschingersee und an einigen Bächen im Mühl- und Waldviertel. Aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume ist aber die Würfelnatter in Österreich sehr selten geworden.

Auch wenn sie keine Schlange ist sei sie der Vollständigkeit halber erwähnt:

Blindschleiche (Anguis fragilis): die Blindschleiche ist zwar keine Schlange, sondern eine beinlose Echse, wird aber von Laien immer wieder zu den Schlangen gezählt. Sie ist sehr träge, absolut harmlos und kann den Schwanz bei Gefahr abwerfen. Sie ernährt sich von Insekten und Weichtieren und ist häufig in Hausgärten und lichten Wäldern anzutreffen.

Generell gilt: alle einheimischen Schlangenarten stehen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet und gefangen werden. Von keiner Schlange geht irgendeine Gefahr aus. Sie suchen nicht die Nähe des Menschen, im Gegenteil: Menschen und Haustiere gelten als Feinde und werden gemieden, wo es nur geht. Selbst Giftschlangen beissen nur, wenn sie eingefangen, gereizt oder in die Enge getrieben werden. Sie benötigen ihr Gift in erster Linie zur Jagd und setzen es nur in Notfällen zur Verteidigung ein.

Weitere Infos zu den einheimischen Reptilien finden sie unter WWW.HERPETOFAUNA.AT

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Foto: Cityfoto
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