Sicherer Arbeitsplatz in unsicheren Zeiten
Das österreichische Bundesheer ist trotz aller negativen Nachrichten ein beliebter Arbeitgeber.
ENNS (wom). Nur wenig Positives wurde in der vergangenen Zeit über das österreichische Bundesheer berichtet. Ständige Einsparungen beim Budget standen im Vordergrund. Aussagen vom "Totsparen des Heeres" machten bereits die Runde. Dennoch ist das Bundesheer mit derzeit rund 22.000 Beschäftigten, exklusive Präsenzdiener, ein wichtiger Arbeitgeber im Land. Zudem ist auch das Interesse an einer Karriere im Heer, trotz der bekannt prekären finanziellen Lage, groß. Dies habe auch mit der allgemein angespannten Lage am Arbeitsmarkt zu tun. Ungeachtet notwendiger Strukturanpassungen bietet das ÖBH im Vergleich zum zivilen Arbeitsmarkt einen immer noch sehr sicheren und stabilen Arbeitsplatz mit einem klaren Laufbahnbild und halbwegs berechenbaren Gehaltserwartungen. Zudem bietet kaum ein anderer Beruf eine solche Vielfältigkeit, angefangen bei den mannigfaltigen Bildungsmöglichkeiten über Sport und pädagogischen Tätigkeiten bis hin zu Auslandseinsätzen.
Durchschnittsalter steigt
Die Altersstruktur im ÖBH stellt eine große Herausforderung dar. Wie in zivilen Betrieben steigt auch beim Heer das Durchschnittsalter an, welches mithilfe von verwaltungsnahen Bereichen abgefedert werden kann. Die Verwendung eines Soldaten im Truppenbereich ist ab einem gewissen Alter nicht mehr sinnvoll. Es können also vermutlich nicht alle Soldaten, vor allem aus dem Mannschaftsbereich, bis zur Pensionierung in einer soldatischen Verwendung gehalten werden. Um diese Problematik zu entschärfen, zeichnet sich ein praktikabler Lösungsweg ab, der sich derzeit aber noch im Anfangsstadium der Planung befindet. In Zukunft sollen Soldaten vermehrt Zeitlaufbahnen angeboten werden. Am Anfang der Karriere stehe also ein befristetes Dienstverhältnis. Dienstnehmer und Dienstgeber entscheiden dann, ob dieses in ein unbefristetes übergeht oder der jeweilige Soldat ins zivile Erwerbsleben entlassen wird. In diesem Fall werden auf der Grundlage des Militärberufsförderungsgesetzes entsprechende Ausbildungs- und Fördermaßnahmen wie etwaige Ausbildungen und Studien gesetzt, um eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu gewährleisten. Diese Vorgehensweise wird schon praktiziert und weist eine hohe Erfolgsquote auf.
Unteroffiziere gewünscht
Trotz bemerkenswerter Rekrutierungsergebnisse in den vergangenen Jahren kann derzeit der Nachwuchsbedarf an Anwärter für eine Unteroffizierskarriere nicht vollständig abgedeckt werden. Hier wird es genauso wie bei der Gewinnung von weiblichen Soldaten verstärkte Rekrutierungsbemühungen geben müssen. "In den nächsten Jahren werden aufgrund von Pensionierungen mehr Unteroffiziersanwärter benötigt. Durch die Umstellung und gleichermaßen Optimierung in der Ausbildung der Unteroffiziere sehe ich hier keine Engpässe", erklärt Brigadier Nikolaus Egger. Bislang war die Unteroffiziersausbildung nicht synchronisiert, lief also für die Anwärter zu unterschiedlichen Zeiten ab. "Dadurch ging viel Zeit verloren", betont Egger. Durch Gleichschaltung der Ausbildung könne dieser Zeitverlust eingeschränkt werden und so dennoch attraktiver für Interessenten werden.
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