3. Fastensonntag - Gedanken von Diakon Manuel Sattelberger
Gott „ver-ehren“
In vielen barocken Kirchen findet man das heutige Evangelium als Fresko-Bild im Eingangsbereich!
Jesus treibt mit einer Geißel in der Hand, laut schreiend die Verkäufer und Geldwechsler aus dem Tempel, wirft ihre Tische um, macht Radau, ist wütend und energisch! Nachdem in Gotteshäusern nichts sinn-los ist, haben die Bauherren und Künstler diese Szene ganz bewusst an die Eingänge gesetzt um uns zu sagen: Achtung! Du betrittst das Haus Gottes! Ein Haus des Gebetes!
Im Evangelium des 3. Fastensonntages (Joh 2,13-25) erleben wir einen leidenschaftlich-zornigen Jesus, der den Tempel, das „Haus seines Vaters“ ausmistet und entrümpelt! Der Tempel früher und die Gotteshäuser heutzutage, sie sind der Ort des Gebetes, nicht des Geschäftemachens! Der Vorwurf Jesu an die Tempel-Leute ist groß: „Ihr habt das Gotteshaus zu einer „Plus-City“ gemacht!“. Jesus wird aber nicht nur aggressiv, sondern er möchte auch unsere Wahrnehmung weiten: Der wahre Tempel Gottes ist Jesus selbst! Eine Botschaft die alles auf den Kopf stellt, damals wie heute! Und nicht zu übersehen, wird Paulus in seinen Briefen, von uns Christen als „Tempelräume“ Gottes schreiben!
Ich, du, wir – ein Gotteshaus? Traust du dich das über dich sagen, dass Gott in dir eine „Wohnstätte“ hat? Der 3. Fastensonntag lädt uns dazu sein. Und auch in uns „auszumisten“, um Gott mehr Platz zu geben!
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