Race Across America
Lukas Kaufmann bestreitet härtestes Radrennen der Welt
Seit 15 Jahren bestreitet Lukas Kaufmann Ultrarennen auf dem Mountainbike und Straßenrad. Mit der Teilnahme am Race Across America geht ein lang gehegter Traum des Extremsportlers in Erfüllung. Der 29-Jährige Niederneukirchner hofft auf eine erfolgreiche Zielankunft und einen Platz dem Stockerl.
OÖ. Das wohl verrückteste Rad-Highlight des Jahres – das 'Race Across America' – geht in knapp einem Monat über die Bühne. Mittendrin im Peloton wird erstmals der Niederneukirchner Lukas Kaufmann sein. Seine Mission: 4.800 Kilometer und 50.000 Höhenmeter in weniger als neun Tagen zurücklegen. Die Athleten gehen dabei körperlich an ihr absolutes Limit, radeln bei klirrender Kälte in den Rocky Mountains genauso wie bei sengender Hitze im Wüstengebiet.
Eine Stunde Schlaf pro Tag
Die Strecke verläuft quer durch die USA, beginnt in Oceanside an der Westküste und endet im Glücksspielparadies Atlantic City an der Ostküste. Wer die Ziellinie als Erster überschreiten möchte, braucht vor allem eines: unbändige Willenskraft. Denn die Tour wird früher oder später für jeden Teilnehmer zur Tortur, wie Kaufmann bestätigt: "Im Laufe des Rennens wird vieles auf mich einprasseln. Wetterumschwünge, mentale Schwächephasen oder körperliche Schwierigkeiten."
Als größte Herausforderung gilt der Schlafentzug – pro Tag ist nicht mehr als eine Stunde Schlaf eingeplant, die erste Nacht will Kaufmann durchfahren. "Für mich ist das 'Race Across America' sehr ungewiss. Ich weiß, dass ich vier Tage schnell durchfahren kann. Aber alles, was darüber hinaus geht, ist Neuland. Aber gerade diese neue Erfahrung macht dieses Rennen aus."
Arzt achtet auf Gesundheit
Ein 14-köpfiges Betreuerteam wird dem Extremsportler Tag und Nacht zur Seite stehen. Sie achten nicht nur auf die Ernährung Kaufmanns, sondern halten ihn mit Musik und Gesprächen bei Laune. "Körperlich mache ich mir eigentlich wenig Sorgen. Es ist wahrscheinlicher, dass ich wegen der Müdigkeit am Rad einschlafe und stürze." Kaufmann wird während des Rennens täglich 15 Liter Flüssigkeit konsumieren und 10.000 verbrauchte Kalorien mit Flüssignahrung abdecken.
Um gesundheitlich kein Risiko einzugehen, kontrolliert ein Teamarzt die körperliche Verfassung des Radprofis. "Bisher bin ich schon viele Rennen über vier Tage gefahren. Das 'Race Across America' ist doppelt so lange, aber machbar ist es allemal. Mein Ziel ist der Sieg und eine Zeit unter neun Tagen."
Rekordsieger traut Kaufmann Sieg zu
Mit einer Zeit von 7 Tagen, 15 Stunden und 56 Minuten hält mit Christoph Strasser ein Österreicher den Streckenrekord. Die RAAM-Legende ist mit insgesamt sechs Gesamtsiegen der erfolgreichste Teilnehmer des Kultrennens – er ist zudem der einzige, der das Rennen dreimal in Serie für sich entscheiden konnte.
Er traut Kaufmann den großen Wurf in Amerika zu: "Bei den langen Mountainbikerennen und bei den Ultradistanzen am Rennrad hat er gezeigt, was er drauf hat. Er wurde beim 'Race Around Austria' zweimal Vierter und wer das schafft, zählt auch beim RAAM zu den Favoriten. Wichtig ist, dass er gesund durchkommt. Dann ist er automatisch bei den Schnellsten dabei." Der Startschuss zum 'Race Across America' fällt am 11. Juni in Oceanside, Kalifornien.
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