Philipp Kroiss: Der Philosoph unter den Volleyball-Profis
Philipp Kross ist Volleyball-Legionär in Belgien, jedoch kein gewöhnlicher: er bloggt und philosophiert auch.
ENNS. Philipp Kroiss spielt seit Herbst in Belgien für Lindemans Aalst. Für den 115-fachen österreichischen Nationalspieler ist es bereits die vierte Auslandsstation. Davor verbrachte er drei Jahre in Frankreich, in Montpellier und Beauvais. Auch eine Saison in der Schweiz bei Amriswil steht in seiner Vita. "Belgien ist eine der stärkeren Ligen Europas, Aalst eine internationale Topadresse und es war wieder eine neue Erfahrung für mich, was mir sehr wichtig ist", beschreibt Kroiss, wie er nach Belgien gekommen ist. Der 29-Jährige hat einst bei den Supervolleys in Enns das Spielen gelernt.
Nach Enns kommt er allerdings nicht mehr oft. "Die Vereinssaison geht von Mitte August bis Ende April, Anfang Mai. Da geht es sich oft nichtmal aus Weihnachten heimzufliegen. Danach geht es direkt ins Nationalteam bis Ende Juni oder länger. Dann verbringe ich ein paar Wochen zuhause in Enns mit meinen Eltern und Brüdern und Freunden", so Kroiss.
Dennoch hat er es geschafft, mit dem Ennser Armin Fluch ein Buch über Volleyball zu schreiben. Überhaupt das Schreiben: "Ich habe immer schon gern geschrieben", so Kroiss. "Auf meinem Blog www.gedankennomade.net will ich meine großen Leidenschaften neben dem Sport teilen und Menschen zum Lesen, Denken und Schreiben anregen." Der Ennser beschäftgit sich gerne mit Philosophie und den großen Denkern. "Ich grüble gern und stelle mir sehr gerne Fragen über das Leben. Die Philosophie ist extrem vielseitig und so riesig, dass ich immer wieder spannende Themen in ihr finde." In seinen Teams ist er damit oft "eher der Außerirdische". Für die Jüngeren möchte er aber auch eine Vorbildwirkung haben.
Aalst hat den größten Karneval Belgiens. "Der war echt extrem verrückt. Drei Tage Ausnahmezustand", sagt Kroiss. "Ich wohne allerdings mit meinen zwei holländischen Teamkollegen in einem schönen, großen Haus in einem kleinen Dorf namens Bavegem. Das ist zwischen Aalst und der schönen Stadt Gent."
Kroiss hat in seinen jungen Jahren bereits in vier verschiedenen Ländern gelebt. Was nimmt man dabei mit? "Neue Bekannschaften, neue Sprachen, neue Kulturen, neue anspruchsvolle sportliche Aufgaben, die ich lösen musste", sagt Kroiss. "Mir gefällt die Kombination gleichzeitig als Sportler und als Mensch zu wachsen durch die Herausforderungen am Feld und das Wechseln des Lebensmittelpunktes."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.