Gastronomie
Stimmung nach der Wiedereröffnung durchwachsen

- Wolfgang Pillgrab vom Gasthof und Hotel Pillgrab in St. Valentin ist vom Personalthema nicht betroffen. Der Teamplayer ist seit Jänner am Ruder und setzt auf neue Konzepte und Ideen.
- Foto: Doris Schwarzkönig
- hochgeladen von Christina Gärtner
Am 19. Mai war Schluss mit dem bundesweiten Lockdown für Gastronomie und Hotellerie. Die 3-G-Regel ("geimpft, getestet, genesen“) blieb, andere Maßnahmen wurden per 10. Juni gelockert, weitere Schritte folgen mit 1. Juli. Dennoch ist die Stimmung noch verhalten.
BEZIRK ENNS. Es fehlen die Touristen, Radfahrer, Hochzeiten und große Feiern. Eine sprunghafte Auslastung erschwert den Alltag. "Entweder ist sehr viel los oder gar nichts. Im Gegensatz zu früher ist nicht mehr plan- oder messbar", sagt Wolfgang Brunner, Wirtesprecher und Patron im Hotel zum Goldenen Schiff in Enns. Er glaubt, dass sich viele – vor allem die ältere Generation – vom Besuch abhalten lassen, weil sie nicht mehr wissen, was erlaubt ist und was nicht. Auch für Johann Reisinger vom Gasthof Goldene Krone in Asten ist es nicht einfach. Er geht dennoch optimistisch mit der Situation um und nimmt es mit Humor: "Man muss positiv denken, es wird sich schon wieder einrenken." Und zitiert dann Karl Valentin, der sagte: Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist".
Take away bleibt
Johannes Pillgrab vom Gasthof und Hotel Pillgrab in St. Valentin beschreibt die Wochen seit der Öffnung als "durchwachsen". Auch hier ist manchmal sehr viel los und dann ist es wieder sehr ruhig. "Durch Essen auf Räder, die Verkaufsautomaten in Enns und St. Valentin, unser Take-away-Angebot und dank der staatlichen Unterstützung sind wir gut durch die Zeit gekommen", so Pillgrab, der im Jänner das Ruder an Sohn Wolfgang übergeben hat. Das Essen zum Mitnehmen ist laut dem Seniorchef eine eigene Verkaufsschiene, mit der neue Zielgruppen erreicht werden konnten: "Das Angebot ist noch stark nachgefragt. Jetzt muss man schauen, wie man es mit dem A-la-Carte-Geschäft kombinieren kann. Besonders an neuralgischen Tagen wie dem Sonntag."
Problem: Mitarbeitermangel
Während Brunner, Reisinger und Pillgrab nach dem Lockdown wieder mit ihrem Stammteam arbeiten können, müssen sich viele Gastronomen der Personalfrage stellen. „Mitarbeiter haben in den letzten Monaten Umschulungen besucht, manche sind in die Industrie gewechselt. Diese Positionen müssen natürlich nachbesetzt werden“, so der Ennser Wirtesprecher.


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