Änderung des Tourismusgesetzes bedroht Ennser Stadtbelebung

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ENNS (km). 2022 soll das neue Tourismusgesetz in Oberösterreich in Kraft treten. Wie genau dieses schlussendlich aussehen soll, ist derzeit Thema in Verhandlungen. „Ein Teil der Tourismusabgabe geht wie gehabt ans Land. Diese soll jedoch von einem Euro auf zwei angehoben werden“, erklärt der Ennser Tourismusobmann Wolfgang Brunner. Ein Teil der Tourismusabgaben kommt in einen landesweiten „Innovationstopf“. Den Rest bekommen die einzelnen Tourismusverbände. Genau hier setzt auch die wohl größte Änderung im Tourismusgesetz an. Die Tourismusgemeinden sind verpflichtet, ihr bestehendes Marketingbüro in einen neuen Verband einzugliedern. So sollen die 104 Verbände in OÖ auf 20 reduziert werden. „Die Wahl, ob man als eigenständiger Tourismusverband agiert oder nicht, fällt dann weg“, so Max Homolka, Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketing GmbH Enns (TSE). Bis 2021 müssen sich die Gemeinden entscheiden, mit welchen anderen Orten sie zusammenarbeiten wollen. Falls bis dahin keine Entscheidung fällt, werden die Kommunen zwangszugeteilt.
Wie immer auch die Zukunft des Ennser Tourismusverbandes aussieht: Obmann Wolfgang Brunner möchte, dass zumindest die benötigten finanziellen Mitteln in die Stadtkasse zurückfließen. Damit könnten die derzeitigen Aktionen wie cittàmusica auch weiterhin gewährleistet werden. „Wenn diese Gelder nicht gesichert in die Stadt zurückfließen, hätte das empfindliche Auswirkungen auf Innenstadtbelebung und Veranstaltungsmanagement“, so Homolka.

Gelder wichtig für Innenstadtbelebung

„Die Änderung ergibt für kleinere Gemeinden, die kein Marketing haben, sicher Sinn. Auf Enns trifft dies eher weniger zu. Wir haben einen funktionierenden Tourismusverband.“ Dennoch hält Homolka die Änderung an sich für gut: „Im Prinzip könnten die Gemeinden von einer Veränderung der Tourismusregelung profitieren.“ Der Erfolg dieser Veränderung werde aber stark von der Umsetzung abhängen. „Was man nicht vergessen sollte: Tourismusverbände in Oberösterreich sind finanziell stark im Veranstaltungsmanagement und an der Innenstadtbelebung beteiligt. Sollten die Gelder der Tourismusverbände hierfür nicht mehr zur Verfügung stehen, würde dies gravierende Auswirkungen auf die Gemeinden und deren Bewohner haben“, so Homolka. Veranstaltungen und Projekte wie der Eislaufplatz, cittàmusica und die Pop-Up-Stores würden dann unter Umständen der Vergangenheit angehören. „Wir haben deshalb all diese Bedenken an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Wir werden dafür eintreten, dass die Gelder zurück an die Stadt Enns fließen und vor Ort eingesetzt werden. Eine Stadt muss ihren Touristen etwas bieten, ansonsten werden sie nicht wieder kommen“, so Brunner.

Neuausrichtung soll Oberösterreichs Tourismus stärken

Mit der Neuausrichtung des Oberösterreich Tourismus soll eine Steigerung der Effektivität, Effizienz und Schlagkraft der touristischen Organisationen erreicht werden. Dazu müssen auch Anpassungen im touristischen System vorgenommen werden. "Klar ist, dass wir derzeit zu viele eingemeindige Tourismusverbände haben. Ziel muss es daher sein, marktfähige Mindestgrößen bei den Verbandsstrukturen zu erreichen", erklärt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP). "Wenn man große Veränderungen vornimmt, gib es natürlich Diskussionen und auch Widerstände. Wir sind mit unseren kleinteiligen Strukturen derzeit Schlusslicht in Österreich. Wir haben da bei manchen Betroffenen noch Überzeugungsarbeit vor uns. Ich bin aber zuversichtlich, dass auch jene, die jetzt noch skeptisch sind, sehen werden, dass diejenigen, die kooperieren, große Wettbewerbsvorteile haben", so Strugl.
Der nächste Gesprächstermin über die Änderungen im Tourismusgesetz ist am 7. Dezember. Dabei werden die eingegangenen Stellungnahmen der einzelnen Verbände nochmals besprochen.

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