Großer Andrang im Gesundheitszentrum (GHZ) Enns

Während der Ordinationszeite kümmert sich der Hausarzt um seine Patienten. Außerhalb dieser Zeiten: 141 wählen. | Foto: Panthermedia/alexraths
  • Während der Ordinationszeite kümmert sich der Hausarzt um seine Patienten. Außerhalb dieser Zeiten: 141 wählen.
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ENNS (afl). Einiges an Staub aufgewirbelt hat der Bericht über das Ennser Gesundheitszentrum (GHZ) in der vorigen Ausgabe der BezirksRundschau (siehe hier). Auch ein Leserbrief beschäftigt sich wieder mit dem Thema (ganz unten).
Wir wollen nun dabei helfen, Klarheit zu schaffen: Wenn jemand ein gesundheitliches Problem hat, wer ist der erste Ansprechpartner? Wohin kann man sich am Abend/in der Nacht oder am Wochenende wenden? Und warum kommt es vor, dass im Gesundheitszentrum Enns (GHZ) sogar Ennser Patienten im Akutfall abgewiesen werden? Bei letzterer Frage kann es sich laut Wolfgang Gruber, Geschäftsführer des GHZs, nur um unglückliche Einzelfälle handeln: "Jeder Ennser oder bestehende Patient eines Ennser Hausarztes, der ins GHZ zu den Ennser Hausärzten kommt oder dort anruft, wird entweder direkt bei uns behandelt oder bekommt eine Auskunft, wo er sich hinwenden kann. Passiert das nicht, dann ist es ein Fehler. Wir schulen unsere Mitarbeiterinnen laufend, damit so etwas nicht passiert."

Ansturm von Patienten

Klar sei laut Gruber aber auch, dass der Ansturm auf die Hausärzte im GHZ stark unterschätzt wurde und es Nachbesserungen geben müsse. Im 1. Quartal 2016 betrug die Anzahl der Arztbesuche laut Gruber 17.000, im 1. Quartal 2017 waren es bereits 22.000. "Das ist ein neues Projekt, bei dem noch Fehler passieren können. Wir arbeiten daran, alles zu lösen." Auch alle Anfragen und Beschwerden würden bearbeitet, so der Geschäftsführer.
Ähnlich sieht das der Ennser Bürgermeister Stefan Karlinger, der aber auch klarstellt, dass die Gemeinde nicht zu den Betreibern des GHZs gehört: "Zu mir kommen aktuell weniger Beschwerden als noch im Frühjahr. Klar ist auch: Das GHZ ist kein Ersatz für ein Krankenhaus oder eine Ambulanz. Habt Geduld!", appelliert er an die Ennser Bevölkerung.
Was kann man nun im Akutfall tun? Wenn es um eine lebensbedrohende Situation geht, muss man unter 144 die Rettung rufen. In allen anderen Fällen ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. "In Oberösterreich haben wir den HÄND, den Hausärztlichen Notdienst, als Angebot", erklärt Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte. Außerhalb der Ordinationszeiten, also am Abend/in der Nacht und am Wochenende, erfährt man unter der Telefonnummer 141, welche Ärzte Dienst haben. "Diese Nummer ist aber wirklich nur für akute Beschwerden und nicht für kleine Wehwehchen da. Wird sie für Letzteres missbraucht, kann das Patienten schaden, die wirklich dringend Hilfe brauchen", so Ziegler. Zusätzlich gibt es die Online-Arztsuche.

Patienten-Info

Was können Sie bei gesundheitlichen Problemen aller Art tun?

Lebensbedrohlicher Notfall
Rettung, Tel. 144

Sonstige Akutfälle
Während der Ordinationszeiten: Zuständiger Hausarzt.
Außerhalb der Ordinationszeiten, auch nachts und am Wochenende: Hausärztlicher Notdienst HÄND, Tel. 141

Arztsuche online
Der Ärztefinder unter
arztsuche.aekooe.at oder
gesund-in-ooe.at führt Sie mit dem Button „Ärztefinder“ direkt zu Ihrem Wunscharzt.
Geben Sie einfach Ihre Adresse und Ihren Wohnort ein und suchen Sie den passenden Arzt nach Fachrichtung, Krankenkasse, Fremdsprache, Geschlecht und seinen Ordinationszeiten oder ob er beispielsweise eine Vorsorgeuntersuchung anbietet.

Leserbrief

Im Bericht steht, dass die Hausärzte und ihr Team ausschließlich Ennser Gemeindebürger behandeln. Das stimmt so nicht. Mein Mann und ich, beide Ennser, hätten einen Arzt benötigt. Beim sehr unfreundlichen Empfang war die erste Frage: "Wer ist ihr Hausarzt?" und nicht: "Was haben sie für ein Problem?". Da wir erst seit zwei Jahren in Enns wohnen, und wir Gott sei Dank selten einen Arzt brauchen, war unser Hausarzt bis dahin Manfred Türkis in Traun. Ich bin schon der Meinung, dass es kein Problem sein kann, seinen Hausarzt zu wechseln. Außerdem war es bereits 19 Uhr und unser Hausarzt nicht da. Die Dame beim Empfang hat uns gar keine Chance gegeben und war extrem unfreundlich. Das Gespräch dauerte zirka zehn Minuten. Sie hat dabei allerdings nicht gefragt, welches Problem wir haben. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwei Patienten im Wartebereich.
Wir sind sauer und sprachlos heimgefahren. Ich habe mir daraufhin die Mühe gemacht und eine E-Mail an Herrn Geschäftsführer Gruber geschrieben. Am nächsten Tag bekam ich die Antwort, er wird den Fall klären. Bis dato keine Rückmeldung oder Entschuldigung. Soviel zum Thema "Gesundheitszentrum Enns erregt Gemüter".
Petra Alesi, Enns

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