Enns: C&A-Logistikzentrum schließt – 215 Mitarbeiter verlieren Job

- Foto: FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR
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Seit mehr als 30 Jahren werden von Enns aus die C&A-Filialen mit Waren versorgt. Im Frühling 2019 soll damit Schluss sein.
ENNS. Heute, 11. Juli, wurden die 215 Mitarbeiter des C&A-Standortes Enns darüber informiert, dass sie ihren Job verlieren, wie fotokerschi.at berichtet. C&A-Chef Norbert Scheele erklärte, dass bereits heute die Verhandlungen über einen Sozialplan starten. Die Verhandlungen sollen nach den Sommerurlauben rasch abgeschlossen werden. „Es wird einen transparente, faire Lösung geben“, sagt der Österreich-Chef. Bis zum endgültigen Aus gibt C&A zwar eine Jobgarantie. Aber: “Wer früher gehen will, für die oder den werden wir eine Lösung finden.“ Ein Drittel der Belegschaft seien Anlernkräfte. Dazu kommen Verzollungsexperten, Buchhaltung und weitere Logistik- und Stabstellenfunktionen.
Der Mietvertrag für das Lager in Enns wäre noch bis 2020 gelaufen. Dieser wird nun vorzeitig gekündigt. Hintergrund der Schließung ist, dass C&A die mittel- und osteuropäischen Länder künftig zentral von Trnava (Slowakei) aus beliefern will.
Wegen der Expansion der vergangenen Jahre war das Logistikzentrum bis an seine Grenzen ausgelastet. Bisher wurde ein Cluster von neun Ländern mit zwei Lägern bedient, jenem in Enns und jenem in Nové.
Landesrätin Gerstorfer: "Sozialplan muss rasch erstellt werden"
„Die heutige Ankündigung der Schließung des Ennser Logistikzentrums des Modekonzerns C&A wird die 215 Mitarbeiter vor große Herausforderungen stellen", sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP). "Ich freue mich, dass es bereits Gespräche mit der Gewerkschaft über eine weitere Vorgehensweise gibt. Für jene Kollegen, die nicht weiter im Konzern beschäftigt werden können, muss rasch ein Sozialplan erstellt werden“, reagiert die Vorsitzende der SPÖ Oberösterreich auf die anstehenden Kündigungen. „Es ist notwendig, dass es für die betroffenen Mitarbeiter, so rasch als möglich konkrete Informationen und Perspektiven gibt. Für viele wird ansonsten die Schließung zur Existenzbedrohung werden“, so Gerstorfer, die vom zuständigen Landesrat Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (VP) fordert, seitens des Landes rasch zu handeln. „Wenn nötig, muss man auch über eine Stiftung nachdenken.“
Landeshauptmann Stelzer: "Folgen für Betroffene abmildern"
Volle Unterstützung des Landes OÖ bieten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftsreferent Strugl für die Mitarbeiter an. „Wir werden uns bemühen, die Folgen für die Betroffenen bestmöglich abzumildern und werden dazu auch das dem Land OÖ zur Verfügung stehende Instrumentarium anbieten“, erklärt Stelzer.
„Im Vordergrund steht, dass die Mitarbeiter so rasch als möglich wieder eine Beschäftigung finden", betont Strugl. "Ich habe schon mit C&A-Österreich- und Osteuropa-Chef Norbert Scheele Kontakt aufgenommen. Scheele hat auch bereits einen Sozialplan für die Betroffenen angekündigt.“ Auch mit dem AMS Oberösterreich steht Strugl in Kontakt. „C&A sollte aus unserer Sicht eine Unternehmensstiftung einrichten, um durch Qualifizierungsmaßnahmen die Chancen der von der Schließung betroffenen Mitarbeitern auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, insbesondere von jenen mit geringerer Qualifizierung. Das Land OÖ würde eine solche Unternehmensstiftung auch finanziell unterstützen.“
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