Personalmangel
Hälfte der Anästhesie-Ärzte fehlt in der Klinik Favoriten
Einen Hilferuf gab es zuletzt von und für die Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin in der Klinik Favoriten. Denn 18 von 36 Dienstposten sind unbesetzt. Jetzt sollen Mitarbeiter anderer Kliniken helfen.
WIEN/FAVORITEN. Die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV) kämpfen mit einem enormen Personalmangel. Wie zuletzt berichtet wurde, fehlen dem WiGeV Stand Anfang April fast 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Lage in einigen Spitälern aufgrund des Personalmangels führte zu mehreren Gefährdungsanzeigen.
Die letzte gab es in der Klinik Favoriten. Wie der "Standard" berichtet, gab es dort einen Hilferuf von und für die Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin. Demnach sei die Abteilung kaum noch in der Lage, ihren Dienstbetrieb zu gewährleisten. Denn 18 von 36 Dienstposten sind unbesetzt.
Laut dem Bericht sollen aus dem Grund ab Mai Anästhesistinnen und Anästhesisten aus allen anderen WiGeV-Spitälern in Favoriten einspringen. Die Bitte wurde von Vorständen der entsprechenden Anästhesie- und Intensivmedizinischen Abteilungen an das Personal weitergeleitet.
"Opt-Out-Regelung"
Mitarbeiter anderer Spitäler, die sich neben ihrem eigenen Job zum Einspringen in die Favoritner Klinik entscheiden und deswegen ihre wöchentliche Höchstarbeitszeit überschreiten, können die sogenannte "Opt-out-Regelung" nützen, Freiwilligkeit vorausgesetzt. Wie im Bericht erklärt wird, dürfen die Mitarbeiter dann statt maximal 48 Wochenstunden bis zu 55 Stunden wöchentlich arbeiten.
WiGeV erklärt die Lage in der genannten Abteilung in der Klinik Favoriten damit, dass der Primar der Abteilung in Pension gegangen sei, und in weiterer Folge seien einige dort tätige Fachärztinnen und -ärzte in vorzeitigen Ruhestand gegangen. Außerdem seien noch mehrere Langzeitkrankenstände dazugekommen.
Eine Sprecherin des Gesundheitsverbundes sagte, man habe einige Sofortmaßnahmen gesetzt und die "Aushilfe" aus anderen WiGeV-Kliniken zähle dazu. Es sei "die Stärke des WiGeV, dass sich die einzelnen Kliniken in Mangelsituationen gegenseitig unterstützen können", heißt es.
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