Personalmangel
Wiener Spitälern fehlen noch immer fast 1.800 Mitarbeiter
Seit vergangenem Oktober, als die BezirksZeitung zum ersten Mal über die Zahl der offenen Stellen in Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes berichtete, hat sich die Lage kaum verbessert. Deshalb setzt man mehrere Maßnahmen um, damit man das Problem lösen kann.
WIEN. Seit Monaten kämpfen die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV) mit Personalmangel und einer erhöhten Anzahl an Gefährdungsanzeigen. Wie bereits im vergangenen Oktober berichtet, waren damals rund 1.830 Stellen in den acht WiGeV-Spitälern offen - von rund 30.000. Das wären etwas mehr als sechs Prozent aller Stellen.
Und Stand Anfang April ist es nur geringfügig besser geworden. Denn wie die BezirksZeitung erfahren hat, sind jetzt 1.780Stellen nicht besetzt. Die Zahl will man noch mehr reduzieren - und zwar mit mehreren Maßnahmen, um Personal zu rekrutieren.
2.800 Personen in Ausbildung
Mit der Stadt Wien setzt man als größter Ausbildner im Bereich der Pflege seit Jahren die Maßnahmen, die in WiGeV-Einflussbereich stehen. Das wäre etwa die massive Ausweitung der Ausbildungsplätze in allen Bereichen der Pflegeausbildung. Laut WiGeV-Sprecherin Gabriele Egartner sind 1.400 Personen in Ausbildung zu Pflegerinnen und Pflegern sowie 1.400 in der Ärzte-Ausbildung.
Außerdem schafft und finanziert man mehrere Hundert neue Dienstposten in der Pflege über die vergangenen Jahre und bewirbt den Pflegeberuf als attraktive Berufsoption mit interessanten Entwicklungsmöglichkeiten.
75 Gefährdungsanzeigen im Vorjahr
Unter anderem aufgrund des Personalmangels gab es - wie die BezirksZeitung berichtete - im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 75 Gefährdungsanzeigen. Spitzenreiter waren Klinik Ottakring mit 16 und die Klinik Donaustadt mit 15 Meldungen.
Zuletzt fand Mitte Februar der "erste Wiener Gesundheitsgipfel" zwischen der Stadt Wien, dem WiGeV und der Ärztekammer Wien, nach einem monatelangem öffentlichem Clinch. In den kommenden Wochen sollen weitere Gespräche stattfinden, um die brennenden Probleme in den Wiener Spitälern zu lösen.
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