"Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen"
P. A. Straubinger ist Regisseur von „Am Anfang war das Licht“, Filmkritiker bei Ö3 und wohnt in Favoriten.
„Ich war danach neugieriger aufs Leben“, beschreibt Reinhard Astleithner, Jurymitglied der österreichischen Filmkommission, seinen Zustand, nachdem er den Film „Am Anfang war das Licht“ sah. Der Film bekam mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ die Höchstbewertung!
Der Favoritner Regisseur Peter Arthur Straubinger hat sich in seinem Kinofilm, ausgehend vom Phänomen der Lichtnahrung einem umstrittenen Themengebiet zugewandt und in verschiedenen Ländern nachgeforscht.
„In meinen Mittzwanzigern war ich strenger Agnostiker und Materialist“, erinnert er sich beim Interview mit der BZ im Café Ritter. Doch dann beschäftigte Straubinger sich mit transpersonaler Psychologie und Mediation, stieß auf Niklaus von Flüe, der die letzten 19 Jahre seines Lebens nichts mehr aß. Fasziniert von dieser Thematik, begann Straubinger seine Recherchen, die nach zehn Jahren zum Film „Am Anfang war das Licht“ führten. „Ich war verblüfft, wie sich die Leute nun outen,“ sagt er über die Reaktionen zum Film. „Das hat viel mit Erfahrung und Offenheit zu tun, denn nur über den Kopf lässt sich nichts ändern.“
„Susi und Strolchi“ im Kino
Der 39-Jährige kommt aus dem Salzkammergut. „Ich bin bis zu meinem sechsten Lebensjahr ohne Fernseher aufgewachsen“, erzählt der Regisseur. Mit vier Jahren sah er mit seiner Mutter „Susi und Strolchi“ im Kino. „Das war sehr beeindruckend für mich. Seither habe ich eine sehr intensive, emotionale Beziehung zum Kino. In Wien hat das Metro Kino für mich eine tolle Atmosphäre“, sagt Straubinger.
Tägliches Meditieren
Sein erstes eigenes Filmteam hatte er schon im Alter von acht Jahren, von Playmobil. Drei Jahre später realisierte der Regisseur seinen ersten Super-8-Film, mit der Kamera des Vaters von einem Schulfreund. „Es war ein Spielfilm, ein Geisterfilm“, erzählt er. „Mit 12 Jahren hab ich dann meine erste eigene Super-8-Kamera bekommen, und ich empfand das Schneiden als relativ einfach“, erinnert er sich.
Straubinger besuchte mit 19 Jahren die Filmakademie und ist heute als Filmkritiker bei Ö3 tätig. Er meditiert seit zehn Jahren zwei Mal täglich, ist seit Ende Juli Vater eines Sohnes und lebt in Favoriten. „Der Bezirk ist sehr sehr unterschätzt“, so der Filmer. „Ich geh raus aus der Tür und bin direkt im Grünen, ich kann hier spazierengehen. Der schönste Platz ist meine Terrasse. Von hier aus sehe ich den Schneeberg und den Wienerwald. Der Sonnenuntergang ist großes Kino. Jeden Tag sehe ich einen anderen Film."
www.amanfangwardaslicht.at
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