Die Spinnerin am Kreuz
Dieses sagenumwobene Wahrzeichen war in vergangenen Jahrhunderten auf dem Wienerberg gelegen weithin sichtbar. Im Mittelalter hatte man, von Süden kommend, von diesem Punkt aus den ersten Blick auf die Stadt Wien. Das Wiener Stadtrecht von 1296 erwähnte bereits „ain stainern kreucz ob meurling“. Der große, reich gegliederte Tabernakelpfeiler wurde 1375 erbaut. 1446 wurde das Bauwerk durch Scharen des János Hunyadi zerstört, 1452 von einem Dombaumeister des Stephansdomes, Hans Puchsbaum (zusammen mit Lorenz Spenning), in neuer Form wiedererrichtet, 1529 durch die Türken schwer beschädigt, 1598 durch den Wiener Hofsteinmetzmeister Paul Khölbl erneuert, 1606 durch Truppen des István Bocskai nochmals schwer beschädigt, 1624 renoviert, 1683 wieder durch die Türken beschädigt und 1709/10 abermals renoviert. Für das Jahr 1709 ist erstmals der Name Creutz-Spinnerin bzw. Spinnerin-Creutz belegt. Figural dargestellt sind die christlichen Motive der Kreuzigung, Geißelung, Dornenkrönung und Ecce homo.
Die Säule markierte die äußerste Grenze der Wiener Stadtgerichtsbarkeit. In unmittelbarer Nähe befand sich das Hochgericht, wo bis ins 19. Jahrhundert öffentliche Hinrichtungen durch den Galgen oder das Rad erfolgten. Beim Bau des in unmittelbarer Nähe gelegenen George-Washington-Hofes wurden 1927 unzählige Skelette verscharrter Gehenkter gefunden. Die letzte öffentliche Hinrichtung wurde an dieser Stelle am 30. Mai 1868 an Georg Ratkay [2] vollzogen, der am 28. Mai 1868 in einem ordentlichen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt wurde.
Quelle: Wikipedia
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