Ewige Suche nach der Lücke
bz-Leserin Ulrike Duras plädiert für ein Parkpickerl • Nicht-Wiener blockieren Stellplätze
In Innerfavoriten ist die Parkplatznot riesig. So auch im Bereich der Hasengasse. Hauptsächlich Einpendler stellen hier ihre Wagen für die ganze Woche ab. Die Anrainer verzweifeln.
„Jedes zweite Fahrzeug im Grätzel hat kein Wiener Kennzeichen“, plädiert Ulrike Duras für ein Parkpickerl. Wenn sie mit dem Auto nach Hause kommt, kurvt sie zumindest eine Stunde, bevor sie die Chance auf einen Stellplatz hat. Je später der Abend, desto schwerer lässt sich auch eine Lücke finden.
Rund um die Hasengasse finden sich Autos, die hier die ganze Woche lang stehen. Die Kennzeichen sind aus dem Umland. Über die Woche wohnen Einpendler und Studenten in Wien. Da sie in ihrem Wohnbezirk das Parkpickerl haben, stellen sie ihr Fahrzeug kostenlos in Favoriten ab.
Verdrängung befürchtet
Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner stellt klar, dass zurzeit eine Überprüfung betreffend der Möglichkeit und der Örtlichkeit eines Parkpickerls läuft. „Ich fürchte einen immensen Verdrängungseffekt“, verweist sie auch auf andere Bezirke und deren Entscheidung: „Eine Lösung kann es nur im Gleichklang geben.“ Selbstverständlich ist es ihr wichtig, in die Lösungsfindung auch die Favoritner mit einzubeziehen.
Ein eindeutiges „Ja“ zum Parkpickerl in Teilen Favoritens hört man von der Grünen Anne-Marie Duperron. „In gewissen Zonen ist es wünschenswert“, erklärt sie. Auch sie möchte aber die Ergebnisse der Kommission für Parkraumbewirtschaftung abwarten.
Ja fürs Gratis-Parken
Entschieden gegen diese Lösung tritt FP-Bezirksvorsteherin-Stv. Michael Mrkvicka auf. „Ich bin gegen diese Abzocke der Autofahrer“, so der Bezirkspolitiker. Mit einem Gratis-Pickerl für Anrainer und zahlende Pendler könne er sich jedoch anfreunden.
„Solange es keinen Parkraum gibt, so lange kann man ihn auch nicht bewirtschaften“, bringt VP-10-Klubobmann Thomas Kohl seine Position auf den Punkt: Nein zum Parkpickerl.
Ihre Meinung ist gefragt
Wie stehen Sie zur Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Favoriten? Wie empfinden Sie die Parkplatznot? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an bz-Wiener Bezirkszeitung, Kennwort Parkplatz, Neutorgasse 7, 1010 Wien, unter favoriten.red@bezirkszeitung.at oder posten Sie Ihre Meinung auf www.meinbezirk.at/parken.
Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner
zum Parkpickerl für Favoriten
Weil fast wöchentlich in Zeitungen Gerüchte über die Einführung des Parkpickerls in Favoriten auftauchen, möchte ich heute eine Klarstellung treffen:
Die Bezirksvertretung hat am 15. Dezember 2010 mit den Stimmen aller Parteien beschlossen, die zuständige Verkehrsstadträtin zu ersuchen, die Auswirkungen einer Parkraumbewirtschaftung zu überprüfen. Das ist der aktuelle Stand; nicht mehr und nicht weniger. Die Kommission für Parkraumbewirtschaftung im Rathaus nimmt Anfang März ihre Arbeit wieder auf; hier sitzen auch alle Bezirke am Tisch. Wie es da schon heute Ergebnisse geben soll, wenn noch nicht einmal die Gespräche aufgenommen wurden, ist mir schleierhaft.
Die nächsten Schritte sind für mich eindeutig: Durchführung einer ordentlichen Bestandsanalyse, weil es keine aktuellen Erhebungen gibt. Klärung, ob die immer wieder von außen ins Spiel gebrachte Idee einer teilweisen Einführung des Parkpickerls rechtlich überhaupt möglich ist und welche Auswirkungen dies auf die anderen Bezirksteile hätte. Ich fürchte einen immensen Verdrängungseffekt. Abstimmung mit unseren Nachbarbezirken, besonders dem 12., wo die Bezirksgrenze mitten durch die Gemeindebauten verläuft. Hier kann es nur eine Lösung im Gleichklang geben. Und schließlich als ganz wichtiger Punkt: Die Bevölkerung ist bei der Entscheidung einzubinden.
Erst wenn alle Fakten vorliegen, kann der Bezirk eine Stellungnahme abgeben. Andere Meldungen sind daher nicht zutreffend.
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