Favoriten: Katholische Kirche legt vier Pfarren zusammen
Pfarrer Stanislaw Korzeniowski wird die neue Groß-Pfarre vom Ordenssitz der Pallottiner in der Quellenstraße 197 leiten.
FAVORITEN. Die ehemaligen Pfarren "St. Anton von Padua", "Königin des Friedens", "Dreimal Wunderbare Muttergottes" und "Katharina von Siena" wurden mit 1. November 2015 zur Pfarre "Göttliche Barmherzigkeit". Nach den zwei neu strukturierten Pfarren in Favoriten, „Christus am Wienerberg“ und „Pfarre zum Göttlichen Wort“ ist dies die dritte „Pfarre Neu“ im Bezirk.
Herausforderung Wien-Favoriten
Der Zehnte Bezirk ist für die katholische Kirche ein besonders herausfordernder Stadtteil Wiens. Die demographische Situation hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Ältere Pfarrmitglieder sterben, Junge ziehen weg, es gibt einen starken Zuzug von Menschen aus aller Welt, mit unterschiedlicher oder auch gar keiner Religionszugehörigkeit.
"Wir sind als Katholiken hier eine von vielen religiösen Minderheiten“, so Bischofsvikar Dariusz Schutzki. Umso wichtiger sei es, dass man enger zusammenrückt, Ressourcen bündelt und effektiv einsetzt und "dadurch auch Kraft findet für neue Initiativen“.
Göttliche Barmherzigkeit
Der neue Pfarrer der „Göttlichen Barmherzigkeit“, Dr. Stanisław Korzeniowski leitet seine Pfarre von der „Königin des Friedens“ in der Quellenstraße 197 aus. Die Wahl des Standorts fiel aus rein organisatorischen Gründen.
"Hier leben auch unsere vier neuen Pallottinerpfarrer im Ordenshaus. Ebenso bedeutend und wichtig sind die anderen Kirchen, etwa St. Anton, diese herrliche Kirche, die gerade ihr 114jähriges Jubiläum feierte", betont Korzeniowski. Der 48jährige bildet mit vier Mitbrüdern, einem Kaplan und zwei Pastoralassistenten das hauptamtliche Seelsorgeteam für die Pfarre. Diese umfasst vier Kirchengebäude und rund 17.000 Katholiken und reicht vom Unfallkrankenhaus Meidling bis zur Absberggasse reicht.
Laien arbeiten mit
Auch der Pfarrgemeinderat hat sich bereits neu konstituiert. Die 20 ehrenamtlichen Laien arbeiten organisatorisch aber auch liturgisch im Pfarrleben mit. „Der Hl. Vinzenz Pallotti, Gründer der Gesellschaft der Pallottiner, hat von Anfang an die gleichwertige Zusammenarbeit von Priestern und Laien hervorgehoben“, so der Favoritner Vikariatsrat Josef Mayer. „Dies sollte auch das Leitbild für die Pfarre ,Göttliche Barmherzigkeit' sein. Wenn Priester und Laien gemeinsam Verantwortung für die Pfarre übernehmen, wird der Erneuerungsprozess sicher gelingen.“
Gemeinsame Tradition
Das Zusammenwachsen der vier Pfarren beginne nicht bei null. Beispiele für übergreifende Aktionen in der Vergangenheit sind etwa gemeinsame Fronleichnamsprozessionen oder auch die gemeinsame Vorbereitung von Firmlingen.
„Die Vorbereitungsarbeit im Rahmen des Zukunftsdialogs Favoriten seit 2004 trägt nun ihre Früchte“, so Mayer. Auch Pfarrer Stanisław Korzeniowski, ein gebürtiger Pole aus Krakau, hat seit 2012 aktiv am Zukunftsdialog in Favoriten mitgewirkt.
Als Pallottiner verweist er auf den Ordensgründer, den Hl. Vinzenz Pallott. "Er hat gesagt: Jeder Getaufte ist schon Apostel. In diesem Sinne wollen wir mit allen engagierten Laien in unserer Pfarre zusammen arbeiten. Wir verstehen uns als Partner der Gläubigen!"
Zur Beruhigung: Gottesdienste und Seelsorge bleiben – und zwar in allen vier Gotteshäusern. "Die bisherigen Pfarrer werden als Pfarrvikare ihre Aufgaben als Seelsorger weiter wahrnehmen. Sie halten auch Gottesdienste, und zwar rotierend an allen vier Kirchen", erklärt Korzeniowski. "Niemand muss fürchten, dass er etwas verliert, im Gegenteil, es kommen viele neue Angebote dazu!"
Info dazu und Messenverzeichnis gibt’s auch im Internet.
Festgottesdienst mit Schlüsselübergabe
Im Rahmen eines Festgottesdienst am 1. Adventsonntag am 29.11.2015 um 9.30 Uhr wird Kardinal Dr. Christoph Schönborn an Pfarrer Dr. Stanislaw Korzeniowski SAC die Schlüssel der Pfarre überreichen.
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