Fußgängerzone: Messerverkauf auf der Straße
Auf der Favoritenstraße ärgern sich Unternehmer über Verkäufer ohne Lizenz.
"Diese fahrenden Händler machen, was sie wollen", ärgert sich ein Geschäftsmann, der aus Angst anonym bleiben möchte. In der Favoritenstraße sind "Verkäufer" unterwegs, die ihre Waren unter dem Arm oder im Sackerl tragen. Sie sprechen die Menschen auf der Straße an.
"Die Männer verkaufen Messersets, die Frauen etwa Bettwäsche und Uhren", so der Favoritner Unternehmer. Was ihn ärgert ist, dass für die Unternehmer immer mehr Auflagen gelten, während gegen diese fahrenden Händler nichts unternommen werde, obwohl diese ja illegal verkaufen.
"Außerdem sind das unangenehme Zeitgenossen: Spricht man sie an, dann streiten sie gleich mit einem", so der Unternehmer. Er fühle sich dadurch extrem bedroht, da sein Gegenüber ja mehrere Sets mit scharfen Messern unterm Arm trage.
Behörden müssen handeln
Meist sind die fliegenden Händler freitags und samstags auf der Fußgängerzone unterwegs, im Regelfall bei Schönwetter. Einkaufsstraßenobmann Michael P. Walter hat sie noch nicht bemerkt: "Ich gehe fast jeden Tag die Favoritenstraße entlang, mir sind diese Wanderverkäufer noch nicht aufgefallen. Ich werde die Situation aber beobachten."
Dagegen müsse man natürlich vorgehen und die Behörden auffordern, zu handeln, so Walter: "Ich werde auch im Wirtschaftsparlament einen Antrag gegen das aggressive Betteln stellen."
Polizei schneller vor Ort
Die Geschäftsleute können sich auch vorstellen, private Securities zu beschäftigen. Denn die Polizeieinsätze verlaufen für sie nicht zufriedenstellend.
"Wir rufen oft die Polizei. Die kommen in Uniform und werden von den Wanderverkäufern schon von Weitem gesehen. Die laufen natürlich davon", so der Unternehmer. Effizienter wäre es, wenn Beamten in Zivil unterwegs wären oder Uniformierte den ganzen Tag über patroullieren.
"Dass die Beamten in Zivil kommen, ist nicht möglich, da es sich um kein kriminalpolizeiliches Delikt handelt", so der Favoritner Stadthauptmann Michael Lepuschitz, der das Problem kennt. "Beim Verkauf von Waren ohne Genehmigung handelt es sich um eine Verwaltungsübertretung. Da muss die Polizei in Uniform kommen."
Die Beamten können nur eine Anzeige erstatten, zuständig ist das Magistrat. Vorrang für die Beamten haben allerdings Diebstähle. "Aber ich werde aber sofort mit dem zuständigen Wachzimmer am Keplerplatz reden, damit die Kollegen schneller vor Ort sind", so der Stadthauptmann zur bz-Wiener Bezirkszeitung. "Wenn die Leute von den Fliegenden Händlern nichts kaufen würden, dann gäbe es auch keinen Markt.".
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