Favoriten
Mit "No Front" spielerisch mit Jugendlichen gegen die Gewalt
In Favoriten wurde das Pilotprojekt "No Front" gestartet. Die beiden Sozialarbeiter Peter Peinhaupt und Stefan Glaser von der Männerberatung zeigen Favoritner Jugendlichen, wie man Gewalt vorbeugen kann.
WIEN/FAVORITEN. "Die Favoritner Kids sind toll", sind sich Peter Peinhaupt und Stefan Glaser sicher. Seit drei Monaten arbeiten die beiden Sozialarbeiter der Männerberatung mit Jugendlichen in Favoriten beim Pilotprojekt "No Front". "Auch wenn wir von der Männerberatung sind, nehmen wir natürlich auch die Mädchen bei uns mit ins Boot", so Peinhaupt.
Ziel der Arbeit der beiden ist es, ein gewaltpräventives Angebot für die Favoritnerinnen und Favoritner zu schaffen. "Das heißt aber auf keinen Fall, dass die Jugendlichen hier besonders anfällig dafür wären", so Stefan Glaser. Gemeinsam mit seinem Kollegen versucht er Wege zu finden, um der Gewaltspirale zu entkommen.
Durch Fragen zur Lösung
Hilfe erhielten die beiden dabei von den Streetworkerinnen und Streetworkern von "Back on Stage 10", dem Jugendtreff Arthaberbad und den "wohnpartnern". Diese Treffs besuchen Peinhaupt und Glaser regelmäßig. Auch ihr "Büro" der Männerberatung in der Muhrengasse 22 steht den Jugendlichen offen. Seit Kurzem gibt es auch eine "Dependance" im Hermine-Fiala-Hof.
Dann wird miteinander gesprochen oder auch gespielt, je nachdem, was für die Jugendlichen gerade am wichtigsten ist. Am besten funktioniert das mit der richtigen Mischung: Wenn etwa ein Besucher gerade verärgert ist, weil ein Bekannter ihn beim Fußballspiel gefoult hat, kann er hier darüber reden. Dabei achten die Sozialarbeiter darauf, dass sie den Betroffenen durch Fragen zu einer Lösung führen. Was ist etwa besser: zurückfoulen, schimpfen oder womöglich zum Schiedsrichter gehen?
Keine Wertung
"Wir versuchen nicht zu werten oder mit dem erhobenen Zeigefinger den richtigen Weg zu zeigen", so Peinhaupt. Ziel ist es, dass man die Situation in Ruhe durchdenken kann. Die Sozialarbeiter versuchen den Jugendlichen zu zeigen, wie gemeinschaftliche Konflikte und Streitereien bearbeitet werden. Sie geben auch Tipps, wie Betroffene gut unterstützt werden können.
Zusätzlich haben die beiden auch eigene Spiele entwickelt, mit denen es leichter fällt, über seine Erlebnisse oder Ärgernisse zu reden. Und sollten die beiden Betreuer gerade nicht anwesend sein, halten sie online mit "ihren" Kids den Kontakt, etwa via instagram.com/no_front_projekt
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