Streit um den vielen Schnee
Bromberger wehrt sich gegen Vorwürfe, die alleinige Schuld zu tragen.
Fast ein halber Meter Schnee fiel Anfang Dezember in Wien innerhalb weniger Tage. Die Räumung klappte erstaunlich gut – bis auf rund zwölf Prozent der Gemeindebauten: Bei etwa 20.000 Mietern klappte der Winterdienst nicht!
Rund 1.000 Beschwerden gingen wegen nicht erbrachter Schneeräumung bei Wiener Wohnen ein. Eine Nachfrage der BZ ergab, dass beinahe alle einen privaten Vertragsnehmer betrafen: die Firma Bromberger. Wo Hausbesorger und Wiener Wohnen verantwortlich waren, hatte alles geklappt.
Späte Entscheidung
Die BZ fragte bei Rudolf Bromberger nach, was schiefgelaufen ist. Schließlich führt er einen renommierten Winterdienst, der etwa seit 1995 die Schneeräumung des Flughafens erledigt. „Im Juli gab es eine europaweite Ausschreibung“, holt Bromberger aus. „Um den 19. Oktober haben wir erfahren, dass wir die Ausschreibung für alle Bezirke außer den 20. gewonnen haben.“ Zu wenig Zeit, um sich richtig vorbereiten zu können, erklärt der Winterprofi. Nicht nur, dass der Räumungsdienst stets um den 1. November mit dem ersten Schnee und Glatteis rechnet, auch eine entsprechende Einschulung der eingesetzten Arbeiter würde länger dauern.
„Wir hatten Probleme“, bestätigt Bromberger. „Aber wir sind auch in eine Kampfsituation um die Hausbesorger geraten.“ Inzwischen sei er aber gut aufgestellt und würde kommenden Schnee schaffen, zeigt er sich zuversichtlich.
„Wir werden von der betroffenen Firma finanzielle Entschädigung verlangen und diese den Mietern unmittelbar zukommen lassen“, verlautbarte Stadtrat Michael Ludwig. Damit konfrontiert, konterte Bromberger: „Wir haben noch keinen Euro bekommen, keine Rechnung gestellt und stellen für diese Zeit auch keine.“ Auch eine Charity für „Licht ins Dunkel“ könne er sich vorstellen. An einer Lösung arbeiten zurzeit die Anwälte.
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