Sabotage-Akt vermutet
Wiener Jubiläumsbrunnen wurde zum "Schaumbad"
Der erst Ende Oktober eingeweihte Jubiläumsbrunnen in Favoriten kommt nicht zur Ruhe. Es soll wieder einen weiteren Sabotage-Akt auf den Brunnen gegeben haben. Dieser drohte am Freitag überzuschäumen. MeinBezirk.at machte sich vor Ort ein Bild.
WIEN/FAVORITEN. Anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums der ersten Wiener Hochquellenleitung beschenkte sich die Stadt Wien am 24. Oktober selbst mit einem rund 1,8 Millionen Euro teuren, künstlerisch gestalteten Brunnen. An diesem Tag wurde im Jahr 1873 die erste Wiener Hochquellenleitung beim Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz in Betrieb genommen, mit der Trinkwasser aus den niederösterreichischen Alpen nach Wien gebracht wurde.
Der "Wir Wasser"-Jubiläumsbrunnen im Sonnwendviertel sorgte aber bereits kurz nach seiner Einweihung für Diskussionen. Vor allem im Netz echauffierten sich Nutzerinnen und Nutzer über die Kosten, hinterfragten aber auch teils die künstlerische Umsetzung. Auch aus der Politik kam Rüge. So kritisierte etwa die FPÖ auf Facebook den "Luxus-Brunnen" in Zeiten der "Mega-Teuerung".
Anzeige erstattet
Doch auch mehr als zwei Wochen nach der Einweihung kommt der Brunnen an der Ecke Gudrunstraße/Sonnwendgasse nicht zur Ruhe. Am Freitag, 10. November berichteten "Krone" (Onlineausgabe) und "heute.at", dass Wasser aus dem Jubiläumsbrunnen über die rundherum erbauten Skulpturen überzuschwappen zu droht. Es wird gemutmaßt, dass sich Spülmittel im Wasser befindet.
Ein entsprechendes Video, das der Krone vorliegt, zeigt eine deutliche Schaumentwicklung im Brunnen. Die zuständige Magistratsabteilung Wiener Wasser bestätigte gegenüber MeinBezirk.at Vorfall. "Es ist davon auszugehen, dass jemand Spülmittel in den Brunnen hineingeschüttet hat", so eine Sprecherin. Auch eine Anzeige soll erstattet werden – das sei Standardprozedere bei so einem Fall.
Nicht erster Vorfall
Hochspielen wollte sie den jüngsten Vorfall aber nicht. In Wien würden immerhin 55 Denkmalbrunnen stehen, der Jubiläumsbrunnen in Favoriten stehe im Moment halt im Fokus. Wie MeinBezirk.at übrigens in Erfahrung bringen konnte, wurde das Wasser im Brunnen mittlerweile abgelassen – Schaumrückstände waren aber weiterhin noch zu sehen (Stand: 11.25 Uhr).
Es war nicht das erste Mal, dass sich jemand an dem Brunnen zu schaffen gemacht hat. Bereits Ende Oktober kam es zu einem Sabotage-Akt: So wurden einigen Figuren – etwa Augen, Münder oder Nasenlöcher – mit schwarzer Farbe aufgesprüht. Die Stadt Wien erstattete in weiterer Folge Anzeige – MeinBezirk.at berichtete darüber (siehe unten).
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