Atelierhaus C.21
Das passiert in Favoriten für den Klimaschutz
Das Atelierhaus C.21 zeigt, wie man ohne Erdgas gleichzeitig heizen und kühlen kann. Das könnte die Zukunft sein: denn künftig soll diese fossile Energiequelle in Favoriten nicht mehr verwendet werden.
WIEN/FAVORITEN. Das Atelierhaus C.21 ist ein echtes Vorzeigeprojekt im Sonnwendviertel. Von außen schaut es futuristisch aus: riesige, unterschiedlich angeordnete Fenster prangern an der Außenwand. Im Gebäude befinden sich 87 Raumeinheiten für verschiedene Zwecke. Büros und Künstlerateliers gibt es genauso wie Ausstellungsräume.
Wärme aus der Erde
Die eigentliche Besonderheit ist im Keller des Gebäudes versteckt, denn das C.21 wird mit Geothermie beheizt. Im Untergrund stehen Wärmepumpen, die Wärme oder Kälte aus der Tiefe der Erde ins Gebäude bringen. Das Wasser fließt durch Rohre, die auch unter allen Böden des Hauses verlaufen.
Es strömt in dem Kreislauf unter dem Gebäude bis in die Räume hinauf. Im Sommer wird das Wasser unter der Erde abgekühlt und gibt diese Kälte oben in den Räumen wieder ab. Dabei heizt das Wasser auf. Es fließt dann in die Erde zurück und gibt die Hitze in der Erde wieder ab. Außerdem speichert die Erde die Hitze, sie funktioniert wie eine große Batterie.
Strom vom Dach
Im Winter kann man so die Räume heizen. Wieder fließt Wasser durch die Rohre – diesmal ist es aber so warm, dass es die Räume aufwärmt. Und so kann man das Atelier C.21 im Winter heizen und im Sommer abkühlen, alles mit demselben Prinzip. Die Wärmepumpen werden dabei auch mit Strom aus einer Photovolatikanlage am Dach des Gebäudes betrieben.
Hoher Besuch im C.21
Auch wegen dieser Technik wurde das C.21 für den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2021 nominiert, womit klimafreundliche Projekte ausgezeichnet werden. Am Mittwoch, 23. März, begrüßte man nun im Rahmen einer "Klimabezirkstour" nun Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Gerhard Blöschl (SPÖ) im Gebäude.
Auch Favoriten soll klimaneutral werden
Czernohorszky betonte, dass Wien bis 2040 klimaneutral sein wolle. Blöschl stimmte zu: "Dass dies notwendig ist, zeigt uns die aktuelle Lage sehr deutlich. Das Motto muss sein, raus aus dem Gas. Favoriten unterstützt daher den Wiener Klimafahrplan für die Energiewende." Am Mittwoch, 30. März, wird nun im Gemeinderat ein "Energieraumplan" für Favoriten beschlossen. Das heißt, dass künftig in Neubaugebieten quasi keine Gebäude mit Erdgasheizungen mehr errichtet werden dürfen.
Sie müssen anders gewärmt werden – etwa mit Fernwärme oder Geothermie wie im C.21. "Der Energieraumplan ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende und unser Ziel der Klimaneutralität bis 2040“, so Czernohorszky.
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