Das Kreuz mit dem Kreuz
Die „Gesundheits-Schmiede“ macht die Wirbelsäule zum Thema. Bei Problemen sofort handeln!
Rücken- bzw. Wirbelsäulenbeschwerden gehören heutzutage zu den häufigsten Krankheitsbildern. Deshalb widmet die „Gesundheits-Schmiede“ den neuesten Vortrag der regelmäßigen Reihe diesem Thema (siehe unten).
„Es ist uns ein Anliegen, durch ausführliche Aufklärung die Angst vor einem Bandscheibenvorfall zu nehmen“, so Allgemeinmediziner und Osteopath Stephan Weber. Ein Bandscheibenvorfall hat zwei grundsätzliche Problemfelder. Erstens kann die kaputte Bandscheibe auf Nervenwurzeln drücken, was zu Taubheit und Kraftverlust führen kann. „Man muss hierbei sofort handeln“, so Weber. Sonst besteht die Gefahr, dass der Nerv eine dauerhafte Schädigung erleidet. „Ich rate sogar häufig zu einer sofortigen CT-gezielten Infiltration. Unter CT-Kontrolle wird Cortison direkt an den Vorfall gespritzt – Schmerz und Entzündung sind innerhalb weniger Stunden deutlich verringert.“ Verbessert sich die Lage nicht nach zwei bis drei Interventionen, rät Weber zu operativem Vorgehen, um den Nerv von Druck und weiterer Schädigung zu entlasten. Das zweite Problemfeld betrifft die Instabilität der Wirbelsäule, die mit einem Bandscheibenvorfall einhergeht. Muskelaufbau durch Übungen schafft hier Abhilfe.
Nicht passiv, sondern aktiv sein
„Nicht allein der Bandscheibenvorfall ist oft das Problem, häufig spielen funktionelle Störungen hinein.“ Ursachen für diese Störungen („verschobener Wirbel“) sind z. B. Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, Überlastung, Asymmetrie, Unfälle oder Operationen. Bei funktionellen Störungen befreit sofortige Behandlung in der Regel von Schmerzen. Ratsam in jeder Hinsicht: Bewegung, aktiv sein – am besten gezielte Gymnastik.
Als Osteopath weiß Weber außerdem aus der Praxis: „Auch nicht unmittelbar in der Wirbelsäule lokalisierte Störfelder können sich in den Rücken projizieren.“ Nasennebenhöhlen, Zähne, Mandeln sowie das Kau- und Kiefersystem können sich etwa störend auf die Halswirbelsäule auswirken. Probleme mit Lunge, Herz, Magen, Leber, Galle und Darm hängen oft mit der Brustwirbelsäule zusammen. Der Darm im Besonderen hat viel mit der Lendenwirbelsäule zu tun, hier zeigt sich auch Stress massiv. „Der Darm ist ein Chamäleon, so wie Störungen des Beckenbodens. Das heißt: Gibt es hier Probleme, kann sich das auf die gesamte Wirbelsäule auswirken – bis zu Kopfschmerzen. Beckenbodenstörungen rühren oft von Stürzen aufs Steißbein her, bei Frauen auch vom lange schmerzhaften Dammschnitt.“
Alles rund um die Wirbelsäule erfährt man beim heutigen Vortrag. „Wir wollen mittels einfacher Selbsttests den Laien die Möglichkeit geben, massive Bedrängungen der Nervenwurzeln durch einen Bandscheibenvorfall schnell ausschließen zu können. Der Weg zu Bewegung und Aktivität ist damit frei.“
Der Vortrag:
„Die Wirbelsäule – von der schulmedizinischen Diagnose zur ganzheitlichen Therapie“:
Mittwoch, 13. April, 19 Uhr, Paracelsussaal des Magistrats Villach.
Die Referenten: Markus Achleitner (über den Bandscheibenvorfall),
Werner Hellich (über osteopathische Aspekte der Wirbelsäule), Stephan Weber (über Störfelder und andere ganzheitliche Ursachen für Wirbelsäulenbeschwerden).
Eintritt: 8 Euro (zugunsten behinderter Kinder in Kärnten).
Das Team der Villacher „Gesundheits-Schmiede“ hat es sich zum Ziel gesetzt, regelmäßig Vorträge zu medizinischen Fachthemen zu organisieren.
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