Der Wald speichert Trinkwasser
Ökosystem Wald: Dort wird unser Trinkwasser gefiltert und gespeichert. Ein ewiger Kreislauf.
BEZIRK FELDKIRCHEN. "Wasser und Wald sind die kostbarsten natürlichen Ressourcen unserer Erde", sagt der Holzstraßen-Obmann Günter Sonnleitner. "Nur in wenigen Ländern unseres Planeten ist es – so wie in Österreich – selbstverständlich, Trinkwasser aus dem Wasserhahn zu erhalten. Das ist kein Zufall der Natur, sondern eine nachhaltige und lebenslange Aufgabe über Generationen der dafür zuständigen Personen." Mit einer Waldausstattung von über 60 Prozent Waldanteil ist Kärnten besonders gut aufgestellt und sieht sich der Aufgabe verpflichtet.
Wasserfilter Wald
Wälder produzieren über die Photosynthese den ständig nachwachsenden Roh- und Baustoff Holz für unsere Wertschöpfungskette zum Nutzen der Wirtschaftskraft und zum Einkommen der Menschen. Wälder leisten aber auch einen wesentlichen Beitrag zur Trinkwasserversorgung unseres Landes. Sie agieren nicht nur als Luftfilter, sondern auch als reinigender Wasserfilter und als ergiebiger Wasserspeicher.
Wälder nehmen die Niederschläge wie Tau, Regen und Schnee auf und verdunsten einen Teil, ca. 20 bis 50 Prozent dieser Wassermenge, im Kronenbereich wieder direkt in die Atmosphäre.
Klima wird beeinflusst
Das wirkt sich nachhaltig auf das örtliche Kleinklima, wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur, aber auch auf die Schadstofffilterung der Luft aus. "Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass man die Landschaft und Luft im nahen Umkreis des Waldes als erfrischend und angenehm empfindet", gibt Sonnleitner zu bedenken. "Alleine der Schatten von Bäumen wirkt sich wohltuend auf viele Lebewesen aus."
Sauberes Wasser
Jener Teil der Niederschläge, der nicht verdunstet, tropft langsam zu Boden und wird vom Boden mit seinem großen Wasserspeicher-Vermögen von mehreren 100 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter Waldboden aufgenommen wie von einem Schwamm. Der durchwurzelte Waldboden filtert die im Niederschlagswasser enthaltenen Schmutz- und Schadstoffe und gibt sauberes Wasser in tiefer liegende Bodenschichten und Grundwasserströme ab. "Die miteinander verbundenen unterirdischen Grundwasserströme gewährleisten die nachhaltige Quellschüttung übers Jahr und die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser aus dem Wasserhahn", so Sonnleitner. "Und das im ganzen Land."
Zur Sache
Wälder als Klimamacher: Der Wald wirkt sich wesentlich auf den Klimahaushalt aus. Bereits bei einem Spaziergang im Wald ist das andere Klima spürbar. Im Sommer ist es im Wald kühler, im Winter deutlich wärmer als im umliegend freien Gelände.
An heißen Sommertagen reguliert die kühle Waldluft die extreme Hitzeentwicklung in den umgebenden Siedlungsgebieten. Durch die Verdunstungsleistung des Waldes ist die relative Luftfeuchtigkeit bis zu 10 Prozent höher als im freien Umland. Damit wird der Wald zu einer Oase der Erholung.
Mehr Beiträge im Rahmen unseres Schwerpunktes "Leben mit Wasser":
http://www.meinbezirk.at/leben-mit-wasser
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