Die Zuwanderer sind schon angekommen
Vögel gelten als Indikator dafür, dass ein Ökosystem funktioniert. Den Lebensraum im Bleistätter Moor haben sie angenommen.
BLEISTÄTTER MOOR (fri). Noch vor wenigen Wochen hatte im neuen, rund 80 Hektar großen Flutungsbereich im Bleistätter Moor das Land die Überhand, aber nach dem Abschalten der Pumpen holt sich das Wasser nach und nach Flächen zurück.
In diesem Bereich, der ohnehin schon als Natura 2000 Schutzgebiet ausgewiesen ist, hat der Naturschutz und damit der Artenschutz einen hohen Stellenwert.
Neue Arten
"Mit dem Steigen des Wassers entsteht ein gänzlich neuer Lebensraum. Dort können sich Arten, die lange Zeit verschwunden waren, wieder ansiedeln und im besten Fall sogar brüten", beschreibt Remo Probst, wissenschaftlicher Mitarbeiter von BirdLife Österreich. Er beobachtet die Vögel in dieser Gegend seit Langem und hat nun bereits festgestellt, dass beispielsweise der Zwergtaucher oder die Moorente das neue Habitat schon entdeckt haben.
Genaue Aufzeichnungen
"Viele Zugvögel nutzen den neuen Lebensraum auch als Trittstein. Das bedeutet, sie verweilen hier einige Stunden oder Tage, um für den Weiterflug Kraft und Energie zu tanken." Und weil Vögel ein sehr gut ausgeprägtes Erinnerungsvermögen hätten, würden sie sich diese Plätze merken und beim nächsten Überflug Halt machen. Weil Zugvögel sehr oft nachts unterwegs sind, bietet sich oft am nächsten Morgen ein ganz anderes Bild als noch tags davor. "Quasi über Nacht hat sich die Population verändert."
Verständnis und Respekt
Mittels Monitoring soll die Veränderung in den nächsten Jahren genau dokumentiert werden. "Wir haben den Ist-Zustand von 2015/16 festgehalten und ich gehe davon aus, dass wir einen massiven Wandel erleben werden", ist der Vogelexperte überzeugt. Unterstützung im Sinne von Verständnis erwartet er sich auch von den Menschen, die dieses Habitat möglichst sanft für sich nutzen sollten.
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