Dramatische Lage der Bauern

Die Hitze macht den Landwirten große Sorgen. Totalausfälle der Ernte möglich.

FELDKIRCHEN. "Das habe ich in den letzten 20 Jahren noch nie erlebt", zeigt sich Wilfried Mödritscher, Leiter der Landwirtschaftskammer-Außenstelle Feldkirchen ob der Trockenheit im Bezirk entsetzt.

Art des Bodens
Besonders betroffen sind Mais und Sojabohnen. Mödritscher: "Diese zählen zu den Kulturen, die noch nicht fertig gereift sind." Manche Bauern des Bezirks müssen hierbei mit einem Totalausfall ihrer Ernte rechnen. "Schotter- oder Torfböden sind besonders betroffen, da diese das Wasser kaum speichern können", so der Experte.
Begünstigt sind jene Landwirte, deren Böden eine hohe Wasserhalte-Fähigkeit besitzen. Doch auch hier ist laut Mödritscher mit Einbußen von bis zu 60 Prozent zu rechnen.
Auch das Grünland im Bezirk ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Wegen kleinerer Gewitter und den dadurch entstandenen Regen ist die Situation in Richtung Nockberge etwas entspannter.
Doch: "Ich wurde bereits von mehreren Bauern kontaktiert, die mir erzählt haben, dass sie ihren Weidebetrieb aufgrund der Trockenheit einstellen mussten", erzählt Mödritscher betroffen.
Das wiederum bedeutet, dass die Rinder schon jetzt mit dem Winterfutter versorgt werden müssen. Umso dramatischer, dass bei der Heuernte der zweite Schnitt in diesem Jahr teilweise zur Gänze ausfällt. "Die Tiere fressen schon jetzt Teile des ersten Schnitts weg", weiß Mödritscher, der bereits in den Jahren 2003 und 2006 mit starker Trockenheit konfrontiert war. "Dass in unserer Region der Mais die Futterbasis für die Rinder darstellt, macht alles doppelt so schlimm."

"Bei mir haben bereits Bauern angerufen, die ihren Weidebetrieb komplett einstellen haben müssen."
Wilfried Mödritscher

ZUR SACHE
Die große Trockenheit
Grünland: Der zweite Schnitt der Heuernte fällt bei vielen Landwirten zur Gänze aus.
Mais: Dieser ist besonders in Mitleidenschaft gezogen worden, Totalausfall wird befürchtet.