Generationenwechsel
Ein Bauernhof zum 30. Geburtstag
Generationenwechsel am Hof der Familie Mainhard, vulgo Kleinschwaiger. Andreas Mainhard schafft an.
SCHWAIG. Vom oft und viel zitierten Spruch „Übergeben wird am Sterbebett“ hält man am Kleinschwaiger-Hof in Schwaig auf 950 Metern Seehöhe über Himmelberg relativ wenig. Ganz im Gegenteil, die Besitzer haben lange nachgedacht und gemeinsam entschieden den Hof in jüngere Hände zu übergeben.
Froh über Nachfolger
Darum hat Bauer Johannes Mainhard vor einigen Wochen gleich „Nägel mit Köpfen“ gemacht und den Hof, den er selbst im Alter von 27 Jahren von seinen Eltern übernommen hat, an seinen Sohn An-dreas weitergegeben. „Andreas ist gerade 30 Jahre alt geworden. Ein idealer Zeitpunkt ihm die Entscheidungskraft und Verantwortung zu übertragen – und ein nachhaltiges Geschenk“, sagt Mainhard mit einem Strahlen im Gesicht. Er selbst war lange Zeit als Vollerwerbsbauer tätig, ehe er über Umwege in eine berufliche Tätigkeit rutschte. „Zuerst sollten es ein paar Stunden zur Überbrückung sein, um den Ausfall eines Kollegen zu kompensieren. Daraus wurden mehr und dann wollte man mich nicht mehr gehen lassen.“ Folglich war er froh, als sein Sohn Andreas vor sechs Jahren voll in den landwirtschaftlichen Betrieb einstieg. „Man sollte sich glücklich schätzen, wenn es einen Nachfolger in der Familie gibt. Viele Betriebe sperren zu, weil die jungen Leute überfordert sind und sich mit den Problemen alleingelassen fühlen.“
Familie ist das Wichtigste
„Nach dem Abschluss der Landwirtschaftlichen Fachschule Stiegerhof habe ich eine Lehre als Land- und Baumaschinentechniker absolviert und war einige Jahre in diesem Beruf tätig“, schildert Andreas Mainhard. „Die Landwirtschaft hat mich immer schon interessiert und so war schnell klar, dass ich der Übernehmer sein würde.“ Sukzessive hat er vor einiger Zeit begonnen kleinere Umstrukturierungen, die arbeitserleichternd sein sollen, vorzunehmen. Durch Fachlektüre und den regelmäßigen Austausch mit anderen Bauern wird er auf Neuerungen aufmerksam. Natürlich sei nicht alles für seinen Betrieb geeignet, man müsse auf die vorgegebenen Rahmenbedingungen achten. Gerade darum schätzt er die Erfahrung und Meinung seines Vaters umso mehr. „Nicht immer sind wir einer Meinung, aber wir reden alles aus und dann wird entschieden“, sagt er.
Mehrere Standbeine
"Unser Betrieb hat mehrere Standbeine – Direktvermarktung mit Hofschlachtung, Mutterkuhhaltung, Jungrinder- und Schweinezucht, Forstwirtschaft, … . Alle in der Familie packen ganz selbstverständlich mit an. Nur so kann ein landwirtschaftlicher Betrieb funktionieren. Ohne helfende Hände wäre das nicht schaffbar. Familie ist das Wichtigste“, so der Jungbauer. „Ich gehe jeden Tag zufrieden schlafen und wache morgens mit dem Wissen auf, dass ich mein eigener Herr bin und mit meinen Händen etwas schaffen kann.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.