Natürliche Erfrischung
Für jeden Saft ist ein Kraut gewachsen
Mit ein wenig Kreativität und offenen Augen für die Schätze der Natur, lassen sich Säfte selbst herstellen.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Viele kennen noch die selbstgemachten Säfte aus Großmutters Zeiten, die so gut schmeckten. Diese waren naturbelassen und ohne Konservierungsmittel. Wer diese biologischen Erfrischungsgetränke mag, kann sich selbst Sirup herstellen.
Sammeln im natürlichen Zyklus
Je nach Jahreszeit findet man, alles was man für den Saft braucht, in der Natur. Aus Kräutern Beeren & Co. lässt sich damit ein Stückchen Sommer für die kalte Jahreszeit in Flaschen abfüllen. Mit Holunderblüten wird meist begonnen, dann folgen der Reihe nach andere Kräuter, Beeren & Blüten, die sich für die Saftproduktion eignen.
Ideenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt
Besonders kreativ, wenn es um die Produktion verschiedener Säfte geht, ist man am Köblhof in Maltschach. Corinna und Rudolf Spieß sind ständig am Probieren und haben dabei schon so manchen „Saftschatz“ entdeckt. „Begonnen hat alles mit unserem Apfelsaft“, schildert Landwirt, Direktvermarkter und Buschenschank-Betrieber Rudolf Spieß. „Nachdem wir in einer Buschenschenke nur eigene Produkte anbieten und verkaufen dürfen, kam schnell der Holunderblütensirup dazu. Ergänzt wurde das Angebot durch Melissen- und roten Himbeersaft.“
Cola aus Eberraute
Einfallsreich sind die jungen Landwirte auch, wenn es um neue Kreationen geht. Traubisel- oder Kölbl-Cola sind zwei Beispiele dafür. „Trauben- oder Ribiselsaft gab es schon immer. Da kam uns die Idee die beiden zu mischen und heraus kam der Traubiselsaft, der speziell bei Kindern gut ankommt“, sagt Corinna Spieß. „Ebenso haben wir ein Cola auf unserer Karte. Dabei handelt es sich um einen Sirup aus Eberraute. Das Geheimnis der braunen Farbe ist schnell geklärt. Zucker wird karamellisiert. Aufgespritzt mit Soda ist unser Kölbl-Cola fertig.“ Experimentiert wird bei Corinna und Rudolf Spieß auch mit Basilikum, Rosenblättern oder Goldmelisse. „Was uns schmeckt, wird in die Produktion aufgenommen.“
Sammeln in der Natur
Wesentlich weiter reicht der Radius von Sigrid Rogatsch, Betreiberin der Buschenschank Rogatsch am Ossiachberg. „Nachdem wir eine sehr große Menge Holunderblütensaft benötigen, laufen Sammeln und Herstellung in mehrere Etappen ab. Ich arbeite mich da den Berg hoch“, so Rogatsch mit einem Schmunzeln. „Im Tal beginnt die Blüte früher als bei uns auf über 1.000 Metern Seehöhe. Ich habe da meine speziellen Plätze und kann abschätzen, wann wo der perfekte Zeitpunkt zum Sammeln ist.“
Chefsache ist am Sonnleitnhof von Wilfried und Karoline Kogler in St. Urban die Saftherstellung. „Die Holunderblüten werden meist im Juni gesammelt. Rund um unseren Hof gibt es Sträucher, die uns schon seit Jahren gute Dienste leisten“, so Wilfried Kogler. „Wichtig ist, dass die Blüten so richtig voll aussehen in Vollblüte stehen und man die Stiele entfernt. Wir machen den Sirup nach altem Hausrezept. Holunderblüten, Wasser, Zucker, Zitrone, Zitronensäure und das wars.“
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