Hospiz
Gut betreut in der letzten Phase des Lebens

Brigitte Pekastnig | Foto: Rotes Kreuz
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HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum hat am 1. Jänner 2019 als österreichweites Projekt begonnen.

FELDKIRCHEN, KÄRNTEN. Der Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen (KLvHP) ist eine Plattform, in der sich die Trägerorganisationen (Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz) einbringen, um die vom Dachverband Hospiz Österreich empfohlenen Standards in Kärnten umzusetzen. Die derzeitige Vorsitzführung obliegt dem Roten Kreuz, Landesverband Kärnten. Vorstands-Vorsitzende, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Brigitte Pekastnig: „Der Schwerpunkt der Arbeit liegt klar in der Vernetzung und Förderung der Zusammenarbeit mit der sozialen Landschaft in Kärnten und der Stärkung der Gesellschaft im Umgang mit der letzten Lebensphase.“

Betreuung zu Hause

HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum hat am 1. Jänner 2019 begonnen und ist ein österreichweites Projekt von Hospiz Österreich gemeinsam mit den Projektverantwortlichen aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg. Verantwortlich sind die landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen und 21 Träger und 66 Krankenpflegevereine aus den jeweiligen Bundesländern. Das Ziel des Projektes ist es, über Maßnahmen der Organisationsentwicklung und Fortbildung die Mitarbeitenden der Hauskrankenpflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit zentralen Stakeholdern in der Betreuung zu verbessern. Durch das Projekt soll der Wunsch der Menschen, zu Hause betreut zu werden und auch zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden.

Im Folgenden wird ein konkretes Beispiel von vielen beschrieben, wenn der Grundgedanke nicht Einzug gehalten hat, obwohl die Mitarbeitenden motiviert sind!
Ein 87-jähriger männlicher Klient mit der Diagnose Lungenkrebs im Endstadium wird von seiner Gattin (85 Jahre alt) betreut. Die beiden erwachsenen Kinder kommen nur gelegentlich vorbei. Unterstützt wird das Ehepaar von der mobilen Hauskrankenpflege, insbesondere für Hilfestellungen bei der Körperpflege und Heimhilfe für den Haushalt. Der Klient hat im Gespräch mit einer Pflegeassistentin seinen Wunsch geäußert, dass er nicht mehr ins Krankenhaus möchte und zuhause versterben will. Eine medikamentöse Schmerzeinstellung erfolgte durch den Hausarzt, der Einbezug eines mobilen Palliativteams wurde abgelehnt. Als an einem Tag eine Heimhilfe zum Klienten kam, war die Gattin sehr aufgelöst, da ihr Mann nicht mehr ansprechbar war. Die Heimhilfe wusste nichts von dem Gespräch mit der Pflegeassistentin und dem Willen des Klienten und war selbst auch mit der Situation überfordert. Sie hatte wenig Wissen im Bereich Hospiz und Palliative Care und bisher auch noch keine Möglichkeit eine Schulung zu diesem Thema zu besuchen. Da es sich um einen Notfall handelte, wurde die Rettung verständigt. Die Mitarbeiter der Rettungsorganisation handelten gemäß ihren Vorgaben und brachten den Patienten ins Krankenhaus, wo er schlussendlich auch verstarb.

Ansprechperson ist wichtig

"An diesem Beispiel ist gut zu erkennen, wie wichtig eine Schulung in der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden ist", sagt Pekastnig. "Es ist sehr wichtig eine Ansprechperson zu haben und informiert zu werden, welche Möglichkeiten es auch zur Willensäußerung gibt. Pflegende Angehörige sind großen psychischen wie auch körperlichen Belastungen ausgesetzt." Die Obsorge gilt dem schwerkranken Angehörigen und gleichzeitig werden oft die eigenen Bedürfnisse „hintangestellt“. Betroffene werden begleitet vom täglichen Gedankenkarussell: „Schaffe ich es alleine?“, „Werde ich zurechtkommen?“, „Werden mich meine Kräfte wohl nicht verlassen?“, „Wie lange noch ...?!“, „Ich würde sehr gerne Unterstützung vom mobilen Pflegedienst in Anspruch nehmen, aber …“.

Covid-19 ändert vieles

"Die Situation rund um Covid-19 stellt pflegende Angehörige vor weitere, zusätzliche Herausforderungen", weiß Pekastnig. In den Fortbildungsmaßnahmen des Projektes HiZ wird anhand von Fallbeispielen besprochen, wie eine Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden mit deren Angehörigen sein kann, wenn kein persönlicher Besuch möglich ist.
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Zur Sache

HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum
Projektträger: Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen
Projektleitung: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Brigitte Pekastnig
Projektkoordination: Anita Freithofnig-Aigner
Kontakt: office@klv-hospiz.at, Tel.: 0664-84 03 682

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