Regionalwärme Feldkirchen
Neues Fernwärmewerk in Feldkirchen: Einheizen mit Holz!
Feldkirchen bekommt umweltfreundliche Fernwärme-Versorgung. Das Holz kommt aus der Region.
FELDKIRCHEN (fri). "Mit diesem Projekt setzen wir in Feldkirchen einen großen Schritt in Richtung Klimaschutz. Das Projekt der Regionalwärme Gruppe ist die nachhaltigste und sauberste Lösung für unsere Zukunft“, so Bürgermeister Martin Treffner. Die Regionalwärme Gruppe betreibt schon 20 Biomasseheizwerke in Kärnten und wurde 2016 mit dem "Energy Globe Award" für innovative, nachhaltige Projekte ausgezeichnet. 2018 wurde das Unternehmen mit dem Österreichischen Umweltabzeichen prämiert.
Ein modernes Heizwerk wird an der Gurktaler Straße am ehemaligen Dulle Areal errichtet (Baustart: Mai 2019). Durch die Stadt wird in mehreren Bauabschnitten von 2019 bis 2022 eine Fernwärmeleitung mit einer Länge von rund 14 km verlegt.
Einfache Umstellung
"Das Regionalwärme-Projekt ist mehr als nur Wärme für den Kunden. Unsere Energielösungen bringen höchsten Komfort und Wohlfühlwärme in jeden Haushalt", sagt Geschäftsführer Johann Hafner. "Ein Umschluss auf Biofernwärme erfolgt rasch und unkompliziert, ein mitgelieferter Wärmetauscher mit einer innovativen Regelung ersetzt die alte Öl- oder Gasheizung. Fernwärme ist geruch- und geräuschlos und 365 Tage im Jahr verfügbar."
Holz als Rohstoff
Die Wärme wird ausschließlich aus dem Rohstoff Holz produziert. "Hier profitieren die heimischen Land- und Forstwirte aus der Region und nicht die Ölscheichs aus dem Nahen Osten“, so Hafner. "Bei unseren Biomasse-Heizwerken werden bis zu 33 Prozent Wärme zusätzlich aus alternativer Energie gewonnen. Dazu dient eine große Solaranlage am Dach des Heizwerks, eine Kondensationsanlage gewinnt Energie aus den Rauchgasen zurück und zur Optimierung der Temperaturen im Heizwerk kommt eine Industriewärmepumpe zum Einsatz. Sie produziert zusätzlich emissionsfreie Fernwärme." Der Strom für die Fernwärme wird eigens im Heizwerk mittels Dampfturbine erzeugt – somit ist das Heizwerk nahezu energieautark.
Diese Technologie wurde bereits erfolgreich beim effizientesten Heizwerk der neuen Generation in Krumpendorf eingesetzt. "Die Gemeinde setzt bereits seit 2014 auf regionale Fernwärme. Krumpendorf spart sich dadurch pro Jahr 1 Million Liter Heizöl", führt Hafner aus. "In Feldkirchen werden es wohl 1,5 bis 2 Millionen Liter pro Jahr werden."
Fossilen Brennstoff einsparen
300 Einzelfeueranlagen sollen im Rahmen des Projektes an die regionale Fernwärme angeschlossen werden. Damit können große Mengen an fossilen Brennstoffen, wie Öl und Gas, aus dem Ausland eingespart werden. Gleichzeitig wird die heimische Wirtschaft gestärkt.
„Ein gutes Projekt. Ziel ist es alle öffentlichen Gebäude der Stadt umweltfreundlich zu heizen. Das wird in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt“, sagt Energiereferent StR Andreas Fugger.
Förderungen für Gewerbe und alle Privat-Haushalte
Mit 2019 wurde die Förderung für Betriebe bei Anschluss an eine Fernwärmeanlage mit gleichzeitigem Umstieg von einer Öl- oder Gaszentralheizung auf 50 % der anerkennbaren Investitionskosten angehoben. Bei Privatpersonen werden 35 % der Investitionskosten im Zuge der Sanierung gefördert.
Die Rohstoffe kommen aus umliegenden Wäldern
Die benötigte Biomasse, welche aus einem maximalen Umkreis von 45 Kilometer angeliefert wird, besteht ausschließlich aus Durchforstungs-Materialien, Waldpflegeresten, Käfer- und Schadholz. Dieser Rohstoff wird thermisch verwertet, um daraus CO₂-neutrale Biofernwärme zu erzeugen.
Zahlen & Fakten
Kosten: ca. 12 Mio. Euro
Derzeit laufen Ausschreibungen und Vergabeverfahren.
Bauverzögerungen um ein halbes Jahr durch Anlagenoptimierungen.
Bis zu 50 % Förderung bei Umstieg von Gas und Öl auf Biomasse im Zuge der Alternativenergieförderung Kärnten.
260 Objekte bzw. 1.600 Haushalte werden versorgt.
Baustart: Anfang Mai 2019
Die in der Verbrennung erzeugten Rauchgase werden über drei Filteranlagen gereinigt und einer Wärmerückgewinnung zugeführt, welche die letzte Energie aus dem Rauchgas entzieht. Die Abgastemperaturen betragen lediglich noch 12 Grad.
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