Nie mehr Nachhilfe - Beispiel 6: Kritik an den Mnemotechniken
Teil 6: Mnemotechniken und ihre Kritik. Ohne ein gewisses Maß an Training geht auch hier nichts.
Seit fünf Wochen stellt die WOCHE gemeinsam mit Regionaut und „Wissensvermittler“ Otto Frühbauer die sogenannten Mnemotechniken (auch Merkhilfen) vor, mit denen man sich das Lernen erleichtern kann. Wie jeder wissenschaftliche Ansatz wird auch dieser immer wieder mit Kritik konfrontiert.
„Der ursprünglichen Begeisterung, die Mnemotechniken auslösen, folgt meist die Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit, selbst derartige ,Eselsbrücken‘ zu generieren. Doch auch niemand kann allein durch das Lesen von Büchern oder aufgrund mündlicher Erklärungen Skispringen, Snowboarden oder das Zehnfingersystem beherrschen“, erklärt Frühbauer. Bücher über Mnemotechniken zeigen auf, wie man Lernstoff bebildern soll, dass man ihn sich leichter merkt. Ohne praktisches Training bleibt jedoch auch hier – wie beim Skispringen – der Erfolg aus. „Man benötigt etwa 25 bis 30 Stunden Netto-Trainingszeit, damit das Gehirn weiß, was es tun soll“, weiß Frühbauer – auch aus eigener Erfahrung.
Öffentliche Gedächtnis-Trainings
So gesehen lernt unser Gehirn das Erzeugen von Bildern zum Lernstoff ziemlich schnell. Frühbauer: „Leute, die die Trainingszeit durchgehalten haben, wirken auf uns wie Gedächtniskünstler und geben ihre Merk-Tricks auch gerne weiter. Sie wissen, dass andere damit ohnehin wenig anfangen können.“
Die Fähigkeiten, Mnemotechniken anzuwenden, schlummern laut Frühbauer aber in jedem von uns. Deshalb bietet er regelmäßig öffentlich zugängliche Gedächtnis-Trainings an. Infos zu den nächsten Terminen und zu seinem Verein „Gnostos“ gibt es auf www.gnostos.at.
Der kritischen Betrachtung der Mnemotechniken ist auch unser dieswöchiges Video auf www.woche.at/kaernten gewidmet. Sie finden es unter dem Webcode 18788.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.