Erntezeit
Tomaten für Anfänger & Profis

- Biogärtner Michael Wedenig verkostet die Tomate, bestreut mit Basilikum, gleich nach der Ernte
- Foto: Friessnegg
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Tomaten aus dem Garten bringen den Sommer auf den Tisch. Was Hobbygärtner beachten sollten.
SONNRAIN (fri). Wenn man nach einer typischen Sommerfrucht fragt, dann kommt die Tomate gleich an vorderster Stelle. Nicht umsonst zählt die Tomate, die in Österreich eigentlich Paradeiser genannt wird, zum beliebtesten Gemüse im Land. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass viele Hobbygärtner die Pflanzen vermehrt selbst im Garten ziehen.
Dabei registriert Biogärtner Michael Wedenig von der Naturgärtnerei Wedenig einen Trend: "Pflanzen, die man möglichst nicht ausgeizen muss, werden bevorzugt gekauft. Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, versuchen wir vermehrt diese Sorten in das Sortiment aufzunehmen."
Tomate für Anfänger
Dabei unterscheidet der Biogärtner zwischen begrenzt und unbegrenzt wachsenden Sorten. "Unbegrenzt wachsende Paradeiserpflanzen muss man in die Höhe ziehen und ausgeizen. Begrenzt wachsende hingegen gedeihen gut in Hochbeeten. Ihre bis zu einen Meter langen Triebe hängen dann über den Rand und die Tomaten sind auch wetterfest. Neben der länglichen Romello, die es heuer schon im Angebot gibt, kommt nächstes Jahr eine runde Sorte dazu. Wir nennen diese ,Tomaten für Anfänger‘, weil sie mit relativ wenig Pflege auskommen." Wedenig räumt auch mit einem weit verbreiteten Irrglauben bezüglich der Verträglichkeit von Nässe auf.
Pilzsporen in der Luft
"Wasser von oben ist für Tomaten grundsätzlich kein Problem, solange sich die Nässe nicht staut und die Blätter innerhalb von drei Stunden wieder trocken sind. Pilzsporen, die überall in der Luft sind und sich auch auf den Blättern der Paradeiserpflanzen niederlassen, beginnen nach drei Stunden zu keimen. Sind die Blätter trocken, haben die Sporen keine Angriffsfläche und es besteht keine Gefahr." Darum empfiehlt er auch Besitzern von Glashäusern oder Folientunneln, für gute Durchlüftung – besonders in den Morgenstunden nach nächtlicher Taubildung – zu sorgen.
Wer eine besonders große Auswahl an den roten Sommerfrüchten haben will, sollte zur Ernte in der Naturgärtnerei vorbeischauen. Jeder kann selbst ernten.
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Zur Sache
Unter Tomatenausgeizen versteht man das Entfernen von unerwünschten Geiztrieben. Geiztriebe sind bei Tomaten die Triebe, die sich in den Blattachseln bilden, also Seitentriebe. Aus ihnen entwickeln sich, wenn sie nicht ausgegeizt werden, "Konkurrenztriebe" zum Haupttrieb.
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