Achtung Wildwechsel!
Herbst ist Risikozeit für Wildunfälle. Der ARBÖ gibt Tipps zur Sicherheit
Laut Statistik Austria gab es 2011 auf Österreichs Straßen 98 Wildunfälle, wobei 115 Personen verletzt und eine Person getötet wurden. Der ARBÖ hat einige Tipps für Autofahrer parat. So soll man in Waldgebieten sowie zwischen Feldern und Fluren in der Dämmerung grundsätzlich vorausschauend fahren sowie zum Vorderfahrzeug ausreichend Abstand halten. Die Sinnhaftigkeit einer Vollbremsung stellt sich dabei. ARBÖ-Experte Peter Pegrin: "Es gibt kein Patentrezept. Man muss in Bruchteilen von Sekunden handeln, jeder Fall ist anders zu bewerten." Pegrin rät im Zweifel lieber einen angebremsten Zusammenstoß mit dem Wild in Kauf zu nehmen, als hektisch und unkontrolliert zu reagieren. Es gilt die Geschwindigkeit zu reduzieren bzw. vorsichtig zu bremsen, das Fernlicht auszuschalten und zu hupen. Keinesfalls Dauerhupen, da das Tier dadurch irritiert wird und im Schockzustand sogar stehen bleiben kann. Ist ein Zusammenprall unausweichlich: stark bremsen und Lenkrad gut festhalten.
Führt das Bremsmanöver zu einem Auffahrunfall, wird's kompliziert. Die Judikatur unterscheidet, ob das Bremsmanöver notwendig war (großer Rehbock) oder nicht (kleiner Hase). War das Manöver nicht notwendig, trägt der Vordermann am Auffahrunfall eine Mitschuld. Auch dann, wenn der nachfolgende Fahrer zu wenig Abstand gehalten hat. Generell gilt: Nur eine entsprechende Kaskoversicherung deckt die Schäden am eigenen Auto. Wer "nur" haftpflichtversichert ist, geht leer aus. Wichtig: Die Kaskoversicherung benötigt immer eine polizeiliche Meldebestätigung. "Deswegen bei jedem Wildunfall die Polizei verständigen und das Tier keinesfalls mitnehmen oder angreifen. Wer ein getötetes Tier mitnimmt, macht sich des Diebstahls strafbar", so Pegrin.
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