Bischof Schwarz: "Schenken ist nicht nur ein Tauschgeschäft"

Bischof Alois Schwarz: "Der Mehrwert eines religiösen Schenkens liegt in der Selbstlosigkeit und nicht in der Berechnung." | Foto: Pressestelle
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Nach den hektischen Tagen vor Weihnachten kehrt in vielen Familien zu den Feiertagen Ruhe ein. Welche Rolle kann der Glaube bei der Entschleunigung spielen?

Der Glaube schenkt Gelassenheit. Wer auf Gott vertrauen kann, macht die Erfahrung, dass er nicht alles selber lösen und bewältigen muss. Gott wird, das feiern wir zu Weihnachten, Mensch. Weil er Mensch geworden ist und somit den Menschen göttlich und menschlich begleitet, werden wir dadurch entlastet, uns selber erlösen zu müssen. Damit schafft der Glaube an Gott eine neue Feiertagskultur.

Weihnachten ist auch eine Zeit des Schenkens. Stehen Konsum und christlicher Glaube in Widerspruch?

Der Glaube sagt, dass jeder Mensch eine unverletzliche Würde hat, unabhängig von dem, was er hat und was er kann. Das relativiert den Konsum. Nicht das viel-Haben stärkt und nährt den Menschen, sondern das Wissen um das geliebt-Werden und angenommen-Sein. Schenken und beschenkt werden sollen Zeichen der Liebe und der Wertschätzung sein und nicht nur ein Tauschgeschäft von möglichst vielen Gütern. Der Mehrwert eines religiösen Schenkens liegt in der Selbstlosigkeit und nicht in der Berechnung.

Wir leben in unsicheren Zeiten. Sogar von "Weltuntergang" war im heurigen Jahr die Rede. Was kann uns Weihnachten nach so einem Jahr sagen? Wie kann es uns helfen?

Weihnachten verkündet Jesus Christus als den Retter der Welt. Der Glaube an diesen Retter der Welt kann uns dabei helfen, die bedrohlichen und dunklen Bedrängnisse unserer Zeit hoffnungsvoll durchzustehen. Gottes Herzensanliegen war es, bei den Menschen zu sein. Daher wurde er Mensch und wagte es, Leiden, Traurigkeit, Krankheit, Schmerz und Tod menschlich zu spüren und göttlich auszuhalten. Wir dürfen uns auf Gott verlassen, besonders auch in Zeiten der Bedrängnis, der Unsicherheit, der Einsamkeit und Verzweiflung. Besonders in unsicheren Zeiten kann der Glaube Stabilität und Sicherheit vermitteln.

Welche Botschaft steht zu Weihnachten 2012 für Sie im Mittelpunkt?

Wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist und dem Menschen dadurch zeigt, dass er Jede(n) aus tiefstem Herzen versteht. Gott kommt mit all dem, was ihn ausmacht an Sinn, an Lebendigkeit, an Liebe und Leben zu den Menschen. Gott ist mitten in unseren Lebensschicksalen und Lebensverhältnissen. Wenn wir das begreifen und zulassen, entsteht ein neues aufmerksam-Sein füreinander.

Viele Menschen erleben das Jahresende als eine Zäsur. Ist der 1. Jänner aus Ihrer Sicht ein Neubeginn?

Der Beginn eines neuen weltlichen Jahres bringt oft neue Regelungen und ist eine Einladung – auch persönlich – zunächst für das Vergangene Dank zu sagen und das Kommende dem Segen Gottes anzuvertrauen.

Das Jahr war in Kärnten von einigen politischen Turbulenzen geprägt. Was wünschen Sie dem Land für 2013?

Zu Weihnachten wird jedes Jahr der Friede verkündet. Das wünsche ich unserem Land. Den Frieden in den Familien, am Arbeitsplatz und in den gesellschaftlichen Gruppierungen. Ich bete darum, dass die Menschen in unserem Land in großer gegenseitiger Wertschätzung das Leben miteinander gestalten.

Welche Schwerpunkte planen Sie im kommenden Jahr in Bezug auf das Leitbild der Diözese?

Im „Jahr des Glaubens“ wird die Katholische Kirche Kärnten mit verschiedenen Initiativen zeigen, dass sie sich entsprechend dem Leitbild der Diözese Gurk „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ auch heute den gewandelten gesellschaftlichen Herausforderungen stellt. Es geht darum, den Menschen als Kirche wieder neue Perspektiven der Hoffnung zu eröffnen. Dazu wird es u. a. wieder Kontaktwochen geben.
Ein Schwerpunkt wird auch das 75-Jahr-Jubiläum der Heiligsprechung der Landesmutter von Kärnten, der Heiligen Hemma, sein.

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