Der Zick-Zack-Kurs soll zu Ende sein
Kabeg-Vorstand will die Kärntner Spitäler berechenbar machen. Für Imagewechsel gibt er sich drei Jahre.
"Meine Periode als Vorstand drei Jahre", blickt Kabeg-Chef Arnold Gabriel in die Zukunft. "Dann möchte ich ein gutes Stück weitergekommen sein." Die Rede ist von der Image-Korrektur, die die Kärntner Spitalsholding nach Jahren in den Schlagzeilen nötig hat.
"Die Erschütterung des Vertrauens ist bemerkenswert tiefgreifend", so seine Diagnose. Mit offener Kommunikation will er dagegen antreten – intern wie extern. Berechenbarkeit statt eines Zick-Zack-Kurses sieht er als weiteres Gegenmittel, um das Vertrauen der Patienten zurückzugewinnen.
Gemeint ist damit die Kontinuität in leitenden Funktionen. Die anstehenden Nachbesetzungen in Villach und Klagenfurt will er mit jüngeren Personen durchführen. "Die Personen sollen noch 15 bis 20 Jahre zum Pensionsalter haben", lautet der Wunsch des Vorstands. So würde man ein erfahrenes und stabiles Führungsteam gewährleisten.
Als attraktiven Arbeitgeber auch für Jungärzte will Gabriel die Kabeg positionieren. "Führungskräfte bringen bis Ostern ihre Konzepte ein", kündigt er an. "Dann wollen wir ein Maßnahmenpaket schnüren."
Man will stärker auf die Bedürfnisse potenzieller Bewerber eingehen. Gabriel: "Zwei Drittel der jungen Ärzte sind Frauen – darauf müssen wir reagieren." Von heute auf morgen geht es freilich nicht. Das gilt auch für die EU-Vorgabe, nach der Ärzte maximal 48 Stunden pro Woche arbeiten sollen. Die Regelung macht 75 zusätzliche Ärzte für Kärnten notwendig. "Wir brauchen einen Korridor von fünf bis zehn Jahren als Übergang", so Gabriel.
Trotz Spargebot wird es laut Gabriel keine Schließungen von Abteilungen oder Standorten geben. "Das zu behaupten ist vollkommener Humbug", stellt er klar. Kooperationen zwischen Abteilungen gibt es aber. Die Unfallchirurgie in Klagenfurt und Wolfsberg wird von Primar Ernst Müller geleitet. "Leichte Fälle werden in Wolfsberg behandelt, schwierige am Klinikum."
Zur Sache:
Der Aufsichtsrat der Kabeg hat vergangene Woche Investitionen beschlossen.
Im LKH Laas werden die Sanitäranlagen saniert und umgebaut. Kosten: 2,2 Millionen Euro.
In Klagenfurt wird die alte Gynäkologie als Verwaltungsgebäude adaptiert (2,7 Mio. Euro).
Zehn Mio. Euro fließen in den Linearbeschleuniger für Krebstherapie. Ein MRT-Gerät wird um 1,4 Mio. ausgetauscht.
Augenabteilung und die Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie siedeln in das Gebäude der 1. medizinischen Abteilung.
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