"Ich bin kein Machtpolitiker, sondern Diener"

Foto: LPD/Raunig

WOCHE: Welches ist Ihr wichtigstes Anliegen für den Wahlkampf?

DÖRFLER: Für mich ist es eine Wahlbewegung. In erster Linie mit Menschen in Beziehung treten und diskutieren, aber auch Zukunftsansagen. Bei der aktuellen Herausforderung „Griffner Haus“ zu lösen, muss eine Wahlbewegung zur Seite geschoben werden, weil es um Elementares geht – Arbeitsplätze und ein Unternehmen. Es sind Prioritäten zu setzen.

Was wäre Ihr wichtigstes Projekt, sollten Sie Landeshauptmann bleiben?

Ich denke schon, dass eine Wahlbewegung auch eine Zukunftsansage sein muss. Die Diskussion über das Vermögen der Menschen – der Zukunftsfonds gehört den Menschen. Nach einer wochenlangen Analyse im Herbst ist klar, dass wir zwei Jahre aufgrund er problematischen Situation der Exportwirtschaft eine Binnenkonjunktur schaffen müssen. Die Sparkasse des Landes muss auch dafür dienen.

Sie ernten Kritik für die Vorhaben mit dem Zukunftsfonds.

Der Herr Kaiser sagte im Dezember: Es gibt kein Denkverbot für den Zukunftsfonds. Rolf Holub hat genau das gesagt, was wir jetzt tun: Besser den Zukunftsfonds nutzen für neue Energien. Wenn wir es vorschlagen, gibt es das große Geschrei. Wir befinden uns in bester Gesellschaft, was unsere Idee anlangt, den Zukunftsfonds für die Zukunft des Landes und der Menschen zu investieren.

Die Kritik zielt auf mangelnde Nachhaltigkeit ab.

Familienpolitik ist kein Wahlzuckerl, sondern eine Kernverpflichtung. Die Politik hat auszugleichen, wo neue Formen der Unterstützung nötig sind. Ein Teil des Zukunftsfonds gehört auch den Familien.

Muss es nicht Ziel sein, dass Menschen keine Unterstützung brauchen, sondern ihr Geld selbst verdienen können?

Das ist ein kühner Traum. Der Wettbewerb – Europa versus China – wird am Rücken der Einkommen ausgetragen. Das ist kein österreichisches Thema, sondern ein europäisches Dilemma. Es hat in den letzten Jahren ja nur der öffentliche Dienst Einkommenszuwächse. Arbeitnehmer haben inflationsbereinigt ein Minus. Da muss es eine europäische politische Kehrtwende geben. Wenn sich Europa besinnt, gibt es vielleicht europaweit eine Einkommensverbesserung. Dann kann man Unterstützungsleistungen zurücknehmen. Wer die Leistungen als Wahlzuckerln abtut, weiß nicht, wie es den Menschen geht.

Sie wollen 10.000 Arbeitsplätze schaffen. Welche?

In erster Linie geht es ums Sichern. Beispiel: Griffner. Wenn wir Griffner aufgeben, sind über 200 Arbeitsplätze verloren und zirka 500 bei Partnerfirmen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir ein Zukunftsprogramm entwickeln; man muss den Arbeitnehmern und dem Unternehmen eine neue Chance geben. Neue Berufsfelder kann ich schaffen, indem ich mehr investiere.

In welchen Bereichen?

Neue Bildungsqualität heißt nicht nur neue Bildungsprogramme, sondern auch, dass wir neue infrastrukturelle Einrichtungen brauchen. Deshalb machen wir die internationale Schule – bei Infineon arbeiten 48 Nationalitäten, die brauchen ein internationales Schulangebot. In der Photovoltaik entwickeln wir jetzt ein Förderkonzept: Auto plus 20 bis 30 m2 Photovoltaik. Es hat aber nicht jeder ein Haus, deshalb wollen wir Kraftwerksanlagen, wo man Anteile kauft.

Was sagen Sie zur Kritik an der Med-Uni?

Alles, was bei den anderen gut ist, ist bei uns nicht möglich. Wenn es neue Ideen gibt, sind die Ideenlosen die ersten Bremser. Karl Markut hat das beste Argument geliefert: keine neuen Ideen. Wenn er die Fronten wechselt und sagt, er tut das, weil aus seiner ehemaligen Partei überhaupt nichts kommt, dann unterstreiche ich das.

Wie hoch schätzen Sie die Gefahr ein, dass das Team Stronach der FPK viele Stimmen kosten wird?

Mir ist neu, dass Karl Markut, Gerhard Köfer und Othmar Haas FPKler sind. Ich habe immer gesagt, neue wahlwerbende Gruppierungen werden in Kärnten nicht ausgeschlossen oder bekämpft. Es ist jede Gruppierung, die Mandate erhält, eingeladen, nach dem 3. März für Kärnten zu arbeiten. Wenn prominente SPÖler fliegend zu Stronach wechseln, will ich das so stehen lassen.

Ihr Ziel ist es Nummer eins zu bleiben. Nehmen Sie herbe Verluste einfach in Kauf?

Nein. Wer das stärkste Vertrauen hat, muss der Landeshauptmann sein. Wenn Peter Kaiser gewinnt, würde ich ihm gratulieren. Dann ist er zu wählen. Umgekehrt gilt das gleiche.

Ihr Wahlziel in Prozenten?

Goldmedaille. Soviel Vertrauen wie möglich.

Wird der Wahlkampf zu einer Schlammschlacht?

Ich bin nicht beim Schlammcatchen, ich arbeite für das Land. Es wird nur der positive Weg erfolgreich sein. Es geht um die Menschen, nicht um Technokraten und die Machtgelüste der Parteien. Ich bin kein Machtpolitiker, ich bin Diener – mit allen Fehlern, die ich auch mache. Ich versuche keine blöden Witze mehr zu erzählen – ich habe dazugelernt.

Man sieht Sie auf vielen Plakaten. Wie stehen Sie zum Plakatverbot?

Gemeint ist ja die Plakatflut der letzten Wahl. Die Dauerplakatflächen regen ja niemanden auf. Ich habe eine einzige kritische Post bekommen. Die Bewerbung des Jugendtickets und das Bundesheer sind Sachthemen. Wahl heißt ja auch informieren.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.