„Intakte Natur wichtigste Ressource für Tourismus und Wirtschaft!“
Arbeitsplätze, Wirtschaftsimpulse, Tourismus ja – Talabfahrt durch das Naturschutzgebiet nein. Stellungnahme der Alpenkonvention belegt Unzulässigkeit des Liftbaus.
„Klares Bekenntnis zu Arbeitsplätzen, Wirtschaft und Tourismus am Beispiel des Mölltaler Gletschers ist Thema der heutigen Aktuellen Stunde. Wir Grünen bekennen uns zu Arbeitsplätzen, zur Wirtschaft und auch zum Tourismus. Allerdings ist dieses Bekenntnis nicht nur an den Mölltaler Gletscher geknüpft. Es geht darum, nachhaltige, grüne Arbeitsplätze zu schaffen, Wirtschaftsimpulse zu setzen und ideale Rahmenbedingungen für den Tourismus zu schaffen. Eine der wichtigsten Rahmenbedingungen für den Tourismus ist aber auch eine intakte Natur“, so die Grünen Klubobfrau, Barbara Lesjak.
„Für das Projekt am Mölltaler Gletscher liegen keinerlei Berechnungen für Arbeitsplätze, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität oder Sonstiges vor. Genauso hat Großinvestor Schultz seine konkreten Pläne noch gar nicht auf den Tisch gelegt“, erklärt Lesjak und meint weiter: „Was vorliegt, ist eine Stellungnahme der Alpenkonvention. Rechtlich gilt, dass das Schutzgebiet den Schutzzweck erfüllen muss und dass es nicht zulässig ist, hier einen Lift zu bauen. Was aus Sicht der Grünen aber möglich ist, ist ein Hoteldorf in der Innerfragant.“
LAbg. Michael Johann steht dem Projekt am Mölltaler Gletscher kritisch gegenüber mit Blick auf die Erfahrungen aus dem Schutzprojekt Kals-Matrei in Tirol: „Bei einer Prüfung von Projekten der Schultz-Gruppe durch den Tiroler Rechnungshof wurden zahlreiche Fälle aufgezeigt, wo nachträgliche Änderungen an den Projekten für Schilifte, Pisten und Beschneiungsteiche vorgenommen wurden, wo die Ausführung des Projektes nicht den Bescheid-Auflagen entsprach, wo Auflagen nicht eingehalten wurden.“
„Der Tiroler Rechnungshof hat auch festgestellt, dass Bescheide gegen die Stellungnahmen der Amtssachverständigen durch politische Weisungen zustande gekommen sind und dass die Landesräte Streiter, Hosp und Switak während ihrer Amtszeit in von Schultz bzw. seiner Seilbahngesellschaft gepachteten Jagdgebieten zum Teil sehr umfangreiche Abschüsse getätigt haben“, so Johann.
Beim Projekt am Mölltaler Gletscher fehlt Johann die wirtschaftliche Ausstrahlung: „Das Hoteldorf wirkt wie ein Staubsauger, der das, was in Flattach noch an kleinstrukturierter Wirtschaft existiert, inhaliert. Die kleinen Privatzimmervermieter werden die Draufzahler sein, die Geschäfte und die Gastronomie im Ort nichts verdienen. Das geht nicht. Wahre Tourismus-Leitprojekte schauen anders aus.“
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.