Kärntner Heer sperrt jetzt zu

Wie geht es mit dem Bundesheer in Österreich nun weiter? Ein geheimes Papier lässt in die nahe Zukunft blicken. Es offenbart die Pläne und Vorhaben des Ministers | Foto: Bundesheer
  • Wie geht es mit dem Bundesheer in Österreich nun weiter? Ein geheimes Papier lässt in die nahe Zukunft blicken. Es offenbart die Pläne und Vorhaben des Ministers
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Verteidigungsminister Norbert Darabos plant die „Streichung“ des Militärkommandos Kärnten und vier weiterer Brigaden und Bataillone im Land – das geht aus einem Geheimpapier vor, das der WOCHE exklusiv vorliegt. Konkret sind das Führungsunterstützungsbataillon 1 in Villach sowie das Kommando der 7. Jägerbrigade, das Stabsbataillon 7 und das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt betroffen.

Hunderte Soldaten betroffen!
Damit hat der geplante Umbau des Bundesheeres – laut dem von Darabos favorisierten Modell 3 – wesentlich einschneidendere Folgen als „nur“ auf die allgemeine Wehrpflicht. Zur Information: In Kärnten ist heuer die Ausbildung von 2.800 Grundwehrdienern vorgesehen – 2010 waren es noch 3.000 junge Männer, die zum Präsenzdienst einrückten.
Allein im Militärkommando sind 460 Personen hauptberuflich beschäftigt – davon sind 200 Zivilpersonen und 260 Militärs. Bei Streichung einer Brigade sind zwischen 80 und 90 Beschäftigte betroffen; bei den Bataillonen trifft es zwischen 100 und 200 Personen.

Tatsache also ist: Der Darabos-Plan hat Einfluss auf mehrere Hundert Heeresbedienstete in Kärnten – wobei aus dem Plan nicht hervorgeht, ob die Einheiten gänzlich gestrichen oder „nur“ die entsprechenden Kommandos in anderen Bundesländern bzw. in Wien zusammengezogen werden.
Klar scheint, dass damit auch bisherige Aufgaben in dieser Form nicht mehr erfüllt werden können. Dies legt ein Insider der WOCHE dar. Etwa: Das Jägerbataillon 25 ist das Einzige in Kärnten, das Luft-Land-beweglich ist. Außerdem: Die Goiginger Kaserne in Bleiburg ist eine Außenstelle des Stabsbataillons 7 und daher auch von der Streichung betroffen.

Und: Auch die Villacher Pioniere hängen an den Schließungen. „Sie sind österreichweit immer die Ersten bei Katastropheneinsätzen“, so der Insider. Folgen für gewohnte Leistungen seien nicht abschätzbar. Abschätzbar sind laut dem Geheimpapier aber Folgen für die Gesamtstärke des österreichischen Heeres und künftige Kosten. Statt derzeit 55.000 Soldaten wären ab 1. Jänner 2012 nur mehr 10.500 Soldaten verfügbar, heißt es im Papier.
Der Aufbau der geplanten Stärke des Heeres nach Ende der Wehrpflicht würde, so steht es schwarz auf weiß, 20 Jahre bei den freiwilligen Milizsoldaten und bis zu 30 Jahre bei den beorderten Milizsoldaten dauern.
Auch erwünschte Einsparungen würden – so heißt es – lange auf sich warten lassen, da „zwölf Jahre für den Personalabbau“ eingeplant werden müssten.

Bundesheer in Kärnten:
• In Kärnten sind insgesamt 1.840 Personen beim Bundesheer beschäftigt. 1.400 davon sind Mitglieder des Militärs, 440 sind hauptberuflich tätige Zivilpersonen.
• Heuer werden in Kärnten 2.800 Grundwehrdiener ausgebildet. Im vorigen Jahr waren es noch 3.000, 2009 3.200 Präsenzdiener.
• Allein im Landesmilitärkommando in Klagenfurt arbeiten 460 Leute – 200 Zivile, 260 Soldaten.
• Der Bundesheer verfügt in Kärnten über neun Kasernen – vier in Klagenfurt, drei in Villach, jeweils eine in Spittal und in Bleiburg.
• Zehn Übungsflächen (etwa Schießplätze) und acht sonstige Liegenschaften (etwa Hubschrauber-Hangar und Leistungssportzentrum) stehen dem Bundesheer in Kärnten zur Verfügung.

Autor: Gerd Leitner

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