Landtagsliste wie ein Reißverschluss

WOCHE: Ende dieser Woche stellen Sie ihre Landesliste vor – wie wird Sie aussehen?

KAISER: Ich lege Wert auf eine gute Mischung zwischen Erfahrung und Neuem. Es wird für viele eine Überraschung bieten, wie viel Neues die SPÖ an den Start schicken wird. Wir machen auch ein Reißverschluss-System – männlich, weiblich. Auf der Gesamtliste wollen wir einen Frauenanteil von zumindest 40 Prozent haben.

Beate Prettner bleibt auf Platz zwei?

Es ist davon auszugehen, dass die beiden Regierungsmitglieder auf den ersten Plätzen sein werden.

Politologen sagen, Kaiser als Spitzenkandidat zieht nicht richtig. Brauchen Sie einen schillernden Kandidaten auf den vorderen Plätzen?

Ich glaube, dass wir mit dem Schillern, das ja eng mit blenden zusammenhängt, in Kärnten genügend negative Erfahrung gemacht haben. Ich glaube, dass Ehrlichkeit, Erfahrung und gewisse Grundwerte in der Politik wichtiger sind, als das Strahlemann-Image. Das sehen auch immer mehr Kärntner so.

In den Umfragen zeigt sich das noch nicht...

Das hängt davon ab, wie man Umfragen interpretiert. Die SPÖ ist als einzige Regierungspartei konstant, andere geben ein Drittel ihrer Wähler ab – das interpretieren manche so, dass die SPÖ keinen Aufschwung hat.

Bedeutet das, dass ein stabiles Ergebnis im Vergleich zu 2009 ein Erfolg für Sie wäre?

Nein. Ich möchte einen Dreier vorne haben, und das werden wir erreichen.

Es laufen noch Ermittlungen gegen Sie. Rechnen Sie damit, dass sich vor der Wahl etwas tut?

Ich habe eigentlich sehr schnell damit gerechnet, dass sie eingestellt werden. Mir ist klar, dass da ein taktisches Spielettl im Hintergrund läuft. Ich weiß, dass wir nicht getan haben. Deshalb haben wir nichts zu befürchten.

Viele rechnen im Wahlkampf mit einer Schlammschlacht. Werden Sie sich daran beteiligen?

Nein. Das ist auch nicht mein Stil. Ich stehe für eine faire Auseinandersetzung und Präsentation der besten Ideen für Kärnten – das ist die Aufgabe der Politik, und nicht andere herabzuwürdigen.

Ihr Ziel ist, Landeshauptmann zu werden. Was würde sich dann ändern?

Vieles. Der Grundstil – ich stehe für sachliche Politik. Ich habe einige konkrete Dinge, die ich angehen möchte.

Welche?

Ich möchte ein Bildungsreferat haben, in dem alle Bereiche von Bildung aus einem Referat gelenkt werden. Ich möchte das Gesundheit und Soziales aus einem Referat gelenkt werden. Ich hätte auch gerne ein Energie- und Umweltreferat. Das Wichtigste ist, dass Leben und Wohnen leistbar gehalten wird.

Kann sich Kärnten solche Dinge leisten?

Politik heißt Prioritäten setzen. Wir müssen das Budget Schritt für Schritt sanieren. Aber es gibt auch eine Einnahmenseite, die vom Bund gesteuert wird. Ich bin der Meinung, dass eine Millionärsbesteuerung ab eine Million Euro, eine Finanztransaktionssteuer, höhere Spekulationsbesteuerungen zu entrichten sind. Auch wenn Grundstücke durch Umwidmungen einen höheren Wert bekommen, sollte es außerhalb der Spekulationsfrist entsprechende Abgaben geben. All das würde - grob geschätzt - für Kärnten zwischen 60 und 70 Millionen Euro mehr bringen, und 30 Millionen für die Gemeinden.

Wann könnte die Neuverschuldung bei Null sein?

Nach einer Periode wie dieser ist ein ehrlicher ungeschminkter Kassasturz erforderlich. Erst dann ist ein Budget zu erstellen – nach den gesetzten Prioritäten.

Ist Ihr Verzicht auf Plakate kein Nachteil für den Wahlkampf?

Wir werden in der Wahlauseinandersetzung direkt stellen. Wir werden sie nicht mit Geschenken ködern oder zwangsbeglücken, sondern mit unseren Inhalten und überraschenden Aktionen zeigen, dass wir aus Fehlern gelernt haben und kreativ sind, und dass wir wissen, was die Menschen wirklich wollen.

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